Ermittlungen seit einem JahrPolizei jagt Vergewaltiger von Emmen im Ausland
Die Staatsanwaltschaft Luzern hat bereits 10'000 Personendaten überprüft, um den Vergewaltiger von Emmen zu finden. Sie prüft nun neue Ermittlungsansätze.
- von
- kat
Trotz Massengentest und Überprüfung tausender Handynutzer ist ein Jahr nach der Tat weiter unklar, wer bei Emmen LU im Juli 2015 eine 26-Jährige vergewaltigt und schwer verletzt hat.
Das sind die Aktionen, die im Verlauf der bisherigen Ermittlungen durchgeführt wurden:
• Drei Personen wurden vorübergehend festgenommen.
• Knapp 10'000 Personendaten wurden überprüft.
• 371 Männer wurden zu einem Massen-DNA-Test aufgeboten. Sechs dieser Personen konnten bisher noch nicht überprüft werden, weil sie sich im Ausland aufhalten.
• 29 DNA-Proben wurden bereits erhoben und ausgewertet.
• Drei Personen konnten bisher noch nicht überprüft werden.
• 1863 Handydaten wurden ausgewertet.
• Für 32 Personen, welche über ihr Handy zur Tatzeit im Umfeld vom Tatort registriert wurden, hat die Staatsanwaltschaft DNA-Tests beantragt.
Die Staatsanwaltschaft hält in ihrer Mitteilung fest, dass laufend neue Ermittlungsansätze geprüft würden. Details gibt sie nicht bekannt.
Bei den Personen, die noch überprüft werden sollen, handelt es sich laut Angaben des Sprechers der Staatsanwaltschaft um Ausländer. Diese würden sich derzeit im Ausland aufhalten oder in den Ferien weilen. Die Luzerner Behörden stellten im Ausland entsprechende Rechtshilfe-Ersuchen. Die Nationalitäten gab der Sprecher ebenfalls nicht bekannt.
Opfer gelähmt
Ein Unbekannter hatte am 21. Juli 2015 bei Emmen an der Reuss eine 26-jährige Frau vom Velo gerissen und in einem nahen Waldstück vergewaltigt. Die Frau erlitt bei dem Überfall schwerste Verletzungen. Ihre Arme und Beine sind laut Behörden gelähmt.
Die Ermittler konnten unter anderem an den Kleidern des Opfers die mutmassliche DNS des Täters sicherstellen. Gemäss der vagen Beschreibung des Opfers ist der Gesuchte ein 19 bis 25 Jahre alter Raucher mit dunklem, gekrausten Haar.
Der Fall löste eine der aufwändigsten Ermittlungsaktionen im Kanton Luzern aus. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, wurde eine Belohnung von 10'000 Franken ausgesetzt. (kat/sda)