Fund in ItalienPolizei rätselt über mumifizierte Hellseherin
Am Sonntag entdeckten Polizisten in einem Haus im Piemont die mumifizierte Leiche einer Frau. Diese war zu Lebzeiten als «Heilige» verehrt worden.
- von
- kmo
Der Fund einer mumifizierten Leiche in einem Dorf in Norditalien gibt den Ermittlern Rätsel auf. Die Tote war wegen ihrer angeblich übersinnlichen Kräfte als «heilige Frau» verehrt worden.
«Wie in einem Horrorfilm»
Die Mumie von Graziella Giraudo wurde in einem verschlossenen Raum eines Hauses in Borgo San Dalmazzo im Piemont entdeckt, sie hielt eine Hand im Schoss und die andere wie zum Segen erhoben. Laut den Behörden ist unklar, wie lange die Frau schon tot war - offensichtlich sei ihr Körper jedoch einbalsamiert worden.
«Es ist wie in einem Horrorfilm», sagte Bürgermeister Gian Paolo Beretta der Zeitung «Il Messaggero». Die Leiche wurde nach dem Tod einer Mitbewohnerin der von Dorfbewohnern als Hellseherin verehrten Frau gefunden.
Wozu kaufte die Mitbewohnerin Tierfett?
Einwohner des kleinen Ortes berichteten Reportern, Giraudo sei vermutlich um das Jahr 1995 herum zum letzten Mal gesehen worden. Es sei nicht ausgeschlossen, dass Anhänger den Körper der Frau nach ihrem Tod in einer Art Kult verehrt hätten, sagte Staatsanwalt Massimiliano Bolla der Zeitung «La Stampa».
Ermittlungen sollen nun klären, wie und von wem Giraudo einbalsamiert wurde. Der örtliche Fleischer sagte gegenüber «La Stampa», Giraudos Mitbewohnerin habe bei ihm häufig Tierfett gekauft - «das kam mir komisch vor». (kmo/sda)