Luzern: Polizei setzt sich neue Prioritäten

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LuzernPolizei setzt sich neue Prioritäten

Um des Bussenbergs Herr zu werden, muss die Polizei mehr Personal im administrativen Bereich einsetzen. Darunter leiden Präventiveinsätze. Politiker reagieren verärgert.

Marcel Habegger
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Marcel Habegger

Die Luzerner Polizei will in diesem Jahr die Schwerpunkte auf die Sicherheit auf den Strassen und die Bekämpfung der Einbruchskriminalität legen.

«Dies wird unweigerlich zu einer Reduktion der Polizeipräsenz und zu einer Verringerung der Aufklärungsrate in anderen Kriminalitätsfeldern führen», sagt Polizeikommandant Beat Hensler. Um den administrativen Aufwand für die Busseneintreibung bewältigen zu können, muss gemäss Daniel Orthaber, Chef Bereitschafts- und Verkehrspolizei, zudem künftig vermehrt im Büro gearbeitet werden. «Auf unsere gut 800 Polizisten wird dies zwar nur ein kleiner Anteil an zusätzlichen Stunden im Büro sein. Wir werden aber im präventiven Bereich etwas reduzieren müssen», bedauert Orthaber.

SVP-Kantonsrat Marcel Omlin ärgert sich über diese Massnahmen: «Das wird sich langfristig sicher rächen», ist er überzeugt. Es sei äussert wichtig, das Kinder und Erwachsene präventiv auf Gefahren in der Öffentlichkeit aufmerksam gemacht würden.

Das ist auch Daniel Orthaber bewusst: «Für uns wird die Sicherheit der Bevölkerung auch in diesem Jahr im Zentrum stehen und nicht der Budgetplan für Bussen.»

Massiv mehr Einbrüche im Kanton Luzern

Die Luzerner Polizei musste sich 2011 mit insgesamt 29 770 Straftaten auseinandersetzen. Das sind 2525 mehr als im Vorjahr. Besonders die Zahl der Vermögensdelikte hat deutlich zugenommen: Mit 17 859 Fällen wurden 2305 mehr Delikte registriert als 2010. Insbesondere Wohnungseinbrüche nahmen um 26,5 Prozent massiv zu. Die Zahl der Verkehrsunfälle ging um 6% zurück, bleibt im kantonalen Vergleich aber auf hohem Niveau.

Auch in Obwalden nahm die Zahl der Delikte gesamthaft um 14 Prozent zu. In Nidwalden dagegen sank sie um neun Prozent.

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