Panne in BielPolizei suchte mit falschem Foto
Was lange gemunkelt wurde, scheint nun Tatsache: Die Polizei hat tagelang mit einem falschen Bild nach Peter K. gefahndet. Der Amok-Rentner bleibt indes verschwunden.
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Die Berner Kantonspolizei hat offenbar eine schwerwiegende Panne eingestanden: Das ursprünglich publizierte Fahndungsfoto zeigte nicht Peter K., sondern dessen Vater, berichtet der «Blick» am Mittwoch. Noch am Montag wollte die Polizei gegenüber 20 Minuten Online nicht erklären, weshalb es eine offensichtliche Diskrepanz zwischen dem ersten und den später veröffentlichten Bildern gibt.
Das Foto stammte von der Schwester des Amokrentners und zeigte ursprünglich Peter K. gemeinsam mit seinen Eltern. Die in Frankreich lebende Schwester übergab das Bild den örtlichen Behörden, wo laut «Blick» der folgenschwere Fehler passierte: Ein Beamter schnitt anstelle des Sohnes den Vater aus dem Foto und schickte den Ausschnitt an die Kapo Bern.
Weiter unauffindbar
Peter K. bleibt derweil weiter unsichtbar. Die Polizei konnte am frühen Mittwochmorgen keine Fortschritte bei der Suche nach dem 67-Jährigen vermelden, der vergangene Woche einen Polizisten angeschossen hatte.
Somit fehlte auch am siebenten Tag der Fahndung jede Spur. Solange nicht das Gegenteil bewiesen sei, gehe man davon aus, dass der Mann noch am Leben sei, sagte Polizeikommandant Stefan Blättler gestern vor den Medien in Biel. Die Fahnder verfolgten weiterhin «zahlreiche Ermittlungsansätze».
Waffen und Bargeld gefunden
Die Polizei hatte gestern im Wohnhaus des Mannes mehrere Waffen, Munition und 50 000 Franken Bargeld sichergestellt. In den vergangenen Tagen wurde die Liegenschaft des Mannes im Bieler Lindenquartier mehrere Male durchsucht.
Der Mann, der als Eigenbrötler gilt, lag seit langem im Streit mit den Behörden. Die Lage eskalierte kurz vor der geplanten Zwangsversteigerung seines Wohnhauses. Am vergangenen Mittwoch verbarrikadierte sich der Rentner in seinem Haus, am Tag darauf schoss er einem Polizisten ins Gesicht.
Polizeikommandant der KAPO Bern: «Peter K.-Fangruppen sind geschmacklos»
(Quelle: Keystone) (rub/mlu/sda)