Aktualisiert

254 EinbrüchePolizei wundert sich über den «Ninja»-Dieb

Er agierte stets vermummt und nur nachts: Jetzt hat die Polizei in Osaka einen lang gesuchten Räuber festgenommen – und staunt ob seines Alters.

«Ich hasse Arbeit und dachte, stehlen geht schneller»: Der 74-Jährige begab sich vor seinen Raubzügen in eine verlassene Wohnung und streifte sich «Ninja»-artige Kleidung über, wie auf dem Bild einer Überwachungsaufnahme zu sehen ist.

«Ich hasse Arbeit und dachte, stehlen geht schneller»: Der 74-Jährige begab sich vor seinen Raubzügen in eine verlassene Wohnung und streifte sich «Ninja»-artige Kleidung über, wie auf dem Bild einer Überwachungsaufnahme zu sehen ist.

OSAKA PREFECTURAL POLICE

Die japanische Polizei hat nach einer langen Einbruchsserie einen berüchtigten «Ninja»-Dieb gefasst – und verwundert festgestellt, dass der Verdächtige bereits 74 Jahre alt ist. Über Jahre wurde die Polizei im westjapanischen Osaka von der Serie in Atem gehalten, bis dem Mann ein Fehler unterlief, wie die Ermittler am Mittwoch mitteilten. Ein verrutschtes Teil seiner Vermummung entblösste einen Teil seines Gesichts.

Jahrelang gab es nur Bilder von Überwachungskameras von dem stets schwarz gekleideten Einbrecher. Zu seiner Vermummung gehörte dabei immer ein bis über die Nase hochgezogener Nackenwärmer und ein Parka, dessen Kapuze die Augenbrauen bedeckte.

«Er war ganz in Schwarz gekleidet, ganz wie ein Ninja», sagte ein leitender Polizeibeamter in Kawachi. Nachdem sein Gesicht dann doch einmal auf frischer Tat gefilmt wurde, lauerten die Ermittler Mitsuaki Tanigawa auf, um ihn in die Falle gehen zu lassen.

Haus in zehn Minuten geknackt

Der 74-Jährige verliess tagsüber wie ein gewöhnlicher Bürger sein Haus und begab sich zu einer verlassenen Wohnung. Dort wechselte er seine Kleidung und zog nach Einbruch der Dunkelheit auf Diebestour.

«Wenn er heraus kam im Dunkeln, war er ganz in Schwarz» und habe nicht die üblichen Strassen genutzt, sondern sei durch «enge» Gassen zwischen Häusern hindurch geschlüpft und auf Mauern entlang gelaufen. Am Tag seiner Festnahme kam er gegen vier Uhr morgens vom Einbruch in einen Elektronikmarkt zurück.

In der Vernehmung gestand der Mann, dass er «Arbeit hasste und dachte, Stehlen geht schneller». Ungefähr zehn Minuten brauche er, um in ein Haus einzubrechen. Vor allem habe er es auf Bargeld abgesehen. Bei 254 Einbrüchen habe er insgesamt umgerechnet rund 260'000 Franken erbeutet, teilte die Polizei mit. (afp)

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