«Panik in der Stadt»Neapel – erneute Ausschreitungen nach Champions-League-Spiel
Hunderte Frankfurt-Fans sind ohne Tickets nach Neapel gereist. In der Stadt kommt es zu schweren Ausschreitungen – auch nach dem Spiel
- von
- Sven Forster
Schwere Ausschreitungen in Neapel.
Darum gehts
In Neapel gab es vor und nach dem Champions-League-Spiel schwere Ausschreitungen.
Zahlreiche Frankfurt-Fans randalieren in der Innenstadt – sie waren zum Spiel nicht zugelassen.
Italienische Medien sprachen von «Guerillakrieg»
In Neapel ist es in der Nacht erneut zu Zusammenstössen von Hooligans mit der Polizei gekommen. Wie italienische Medien berichteten, versuchten Anhänger des SSC Neapel zum Teamhotel von Eintracht Frankfurt vorzudringen. In der Nähe waren auch viele Fans des Fussball-Bundesligisten abgestiegen und machten sich laut Nachrichtenagentur Ansa bereit, mit Bussen aus der Stadt gebracht zu werden.
Die Napoli-Ultras zündeten demnach Feuerwerkskörper und warfen Steine auf die Einsatzkräfte. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot an dem Hotel. Am Nachmittag hatten sich Anhänger der Eintracht und von Neapel in der Innenstadt bereits gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Beim Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League, das Neapel mit 3:0 gewann, waren Eintracht-Fans im Stadion nicht zugelassen.
Wie auf Videos zu sehen ist, wurden am Mittwochnachmittag Polizisten von vermummten Ultras und Hooligans mit Tischen und Stühlen beworfen. Mindestens ein Polizeiauto stand in Flammen und brannte aus. Vermummte Hooligans verwüsteten zudem den Aussenbereich eines Lokals – alles wurde auf Video aufgezeichnet. Auf der zentralen Piazza del Gesù zündeten die Randalierer Leuchtraketen und schossen diese auch gegen Läden in der Nähe.
Italienische Medien sprachen von «Guerillakrieg»
Medienberichten zufolge attackierten die Anhänger des Fussball-Bundesligisten die Einsatzkräfte an zentralen Stellen in der Stadt. Zuvor waren einige Hundert Frankfurter gemeinsam durch die Stadt gezogen, dabei war es zunächst noch ruhig geblieben. Die «Tuttosport» titelt: «Panik in der Stadt». Der «Corriere dello Sport» schreibt von einem «Guerillakrieg» im Zentrum der süditalienischen Stadt.
Im Vorfeld des Spiels hatten die italienischen Behörden «zum Schutz der Sicherheit» ein Ticketverkaufsverbot für Eintracht-Fans erlassen. Dies sollte eigentlich die Anreise der Fans verhindern – doch augenscheinlich wurde genau das Gegenteil damit ausgelöst.
Es dauerte eine Weile, bis die Polizei die Lage in den Griff zu bekommen schien. Die Einsatzkräfte schafften es, die Ultras in Busse zu stecken und von der Innenstadt zurück in das Hafenviertel zu ihrem Hotel zu bringen. Berichten zufolge wurden die Busse dabei von Napoli-Fans mit Steinen und Flaschen beworfen.
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