BaselPolizist soll betrunken im Dienst gepöbelt haben
Ein Polizist, der 2014 einen Türsteher der Bar Rouge bedroht hatte, delinquierte nicht nur in seiner Freizeit. Die Staatsanwaltschaft widerspricht der Polizeileitung.
- von
- lha
Die skandalgeplagte Polizei von Sicherheitsdirektor Baschi Dürr kommt nicht zur Ruhe. Nach der Dienstwagen-Affäre und einem sexuellen Übergriff innerhalb des Korps macht erneut ein Polizist Schlagzeilen. Der Mann wurde bereits im September von der Staatanwaltschaft wegen Amtsmissbrauchs, anmassendem Verhalten und Nötigung angeklagt. In der Bar Rouge hatte er im Somemr 2014 einen Türsteher im Suff bedroht haben. «Ich bin das Blaulicht von Basel und werde euch zeigen, wer ich bin.»
Die «Basler Zeitung» publizierte am Dienstag neue, pikante Details zum Fall. Demnach soll der Exzess des Polizisten in der Bar Rouge nicht in dessen Freizeit, sondern im Dienst stattgefunden haben. Wie die Zeitung aus «verlässlicher Quelle» weiss, sei dies im polizeinternen Computersystem nachprüfbar.
Die Polizeileitung dementiert den Vorwurf nicht, bezieht aufgrund des laufenden Verfahrens aber keine Stellung. Zu einem früheren Zeitpunkt stellte sich die Polizeileitung auf den Standpunkt, dass die vorgeworfenen Straftatbestände in der Freizeit passiert seien.
Nacktbilder und Pfefferspray
Der angeklagte Polizist ist indes kein unbeschriebenes Blatt. Einen Demonstranten soll er auf dem damaligen NT-Areal in gefesseltem Zustand Pfefferspray angesprüht haben. Auch soll er ungefragt Nacktbilder an Frauen verschickt haben, «um mit seinen Muskeln zu protzen», heisst es in der «Basler Zeitung».
Die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft führt weiter aus, dass er seine Dienstzeit auch dazu missbraucht haben soll, um in seinem Privatstreit gegen das Bar-Rouge-Personal zu ermitteln.
Der beschuldigte Polizist ist weiterhin nicht freigestellt.