Wohlen AGPolizist stahl Tausende Franken aus Parkuhren
Ein Regionalpolizist aus Wohlen plünderte monatelang Parkuhren. Nachdem er Münzen im Gesamtwert von rund 5000 Franken eingesteckt hatte, wurde er fristlos entlassen.
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Ein Polizist klaute kiloweise Münzen aus Parkuhren, auch an dieser Strasse im Zentrum von Wohlen AG.
18 Jahre lang arbeitete ein Polizist (56) für die Regionalpolizei Wohlen. Zu seinen Aufgaben gehörte auch das Leeren von Parkuhren. Doch dann merkten der Polizeichef und sein Stellvertreter, dass unter dem von ihm wöchentlich eingesammelten Geld plötzlich keine Zweifränkler und Fünfliber mehr waren. Stutzig wurden sie auch, als während der Ferienabwesenheit des 56-Jährigen sein Stellvertreter wieder mehr Geld abgab.
Statt mit dem 56-Jährigen zu reden, versenkten die Polizeichefs gekennzeichnete Münzstücke in die Parkuhren. Er tappte prompt in die Falle und gab die Münzen nach seiner Sammeltour nicht ab, wie der «Blick» schreibt. Anfang Jahr konfrontierten die Chefs den Familienvater mit seinen Taten, er gab sofort alles zu. Laut dem «Blick» soll er gesagt haben, dass er nicht wisse, warum er es getan habe. Es sei «dumm» von ihm gewesen.
Busse und Geldstrafe wegen mehrfacher Veruntreuung
Während des Strafverfahrens kam zutage, dass er zwischen März und Dezember 2014 rund 5000 Franken Parkgelder eingesteckt hatte. Er plünderte nur Parkuhren, die kein Totalbetrag-Zählsystem haben.
Den Strafbefehl erhielt der Polizist im April. Weil er ihn akzeptierte, ist er rechtskräftig. Wie Fiona Strebel, Sprecherin der Aargauer Staatsanwaltschaft, zur Zeitung sagt, wurde der Beschuldigte wegen mehrfacher Veruntreuung als Beamter zu einer bedingten Geldstrafe von 120 Tagessätzen und einer Busse von 1500 Franken verurteilt. Der Polizist muss zudem das geklaute Geld zurückzahlen, was er sofort gemacht hat.
Chef ist zutiefst enttäuscht
Er wurde zudem bei der Polizei fristlos entlassen. Sein ehemaliger Chef, Marco Veil (45), sagt dazu: «Dass ein Arbeitskollege unser Vertrauen und das der Bevölkerung so missbraucht, ist nicht zu akzeptieren und hat mich persönlich zutiefst enttäuscht.
Warum die Gemeinde Wohlen die Öffentlichkeit über den Fall nicht informiert hat, ist unklar. Laut dem «Blick» könnten weitere Probleme ein Grund sein. Denn im Juni wurde bekannt, dass der Gemeindeammann Walter Dubler zu Unrecht Geld seines Arbeitgebers Wohlen einkassiert haben soll. Er ist aber noch im Dienst.