Kind aus Aare gerettetPolizisten-Held ist für Prix Courage nominiert
Polizist Marc Kormann zog ein zweijähriges Kind aus der kalten Aare und wurde als Held der Bundesstadt bekannt. Nun ist der mutige Familienvater für den Prix Courage nominiert.
- von
- Sonja Mühlemann
Der Kinderwagen mit Baby trieb im September 2013 mit den Rädern nach oben in der kalten Aare. Polizist Marc Kormann reagierte sofort und sprang in den Fluss. Als er den Wagen drehte, sah er das Mädchen bewusstlos im Gurt hängen. «Sie hat nicht mehr geatmet», schilderte der erfahrene Polizist das Unglück vor gut einem Jahr gegenüber 20 Minuten.
Das Kleinkind trieb gut zehn Minuten kopfüber im Wasser. Der Wagen war beim Dählhölzli ins Wasser gerollt und trieb bis in die Matte herunter. Kormanns Kollegen hievten das bewusstlose Mädchen ans rettende Ufer. Doch für den mutigen Polizisten reichten die helfen Hände nicht mehr. Der ausgebildete Rettungsschwimmer musste schliesslich selber von einem Passanten gerettet werden, der ihn kurz vor der Matte-Schwelle ans Ufer zog.
Mädchen hat keine Angst vor dem Wasser
Mehr als ein Jahr danach steht Marc Kormann noch immer in Kontakt mit der Familie des geretteten Mädchens. Vor anderthalb Wochen hätten sie das letzte Mal telefoniert. «Der Kleinen geht es prächtig», sagt Kormann stolz. Sie leide unter keinen Folgeschäden, was an ein Wunder grenze. «Ihre Mutter hat mir erzählt, dass sie sogar eine kleine Wasserratte sei.» Dass es dem Mädchen so gut gehe, sei der grösste Lohn für ihn.
Die Nomination für den Prix Courage hat Kormann überrascht. «Schliesslich habe ich nur meine Pflicht getan», so der 40-Jährige, der selber Vater einer Tochter ist.
Bis am 26. Oktober 2014 können die «Beobachter»-Leser noch mitentscheiden, wer den Prix Courage 2014 erhalten soll - der Preis wird am 7. November 2014 in Zürich verliehen.