Ersatz für Teaser: Polizisten testen Pfefferpistole

Aktualisiert

Ersatz für TeaserPolizisten testen Pfefferpistole

Japans Bundes­polizei hat schon tausende gekauft, diverse Polizeikorps im In- und Ausland testen sie: Die Pfefferpistole JPX Jet Protector kommt aus der Schweiz und soll Übeltäter ähnlich effektiv stoppen wie ein Taser, aber weniger gefährlich sein als ein Pfefferspray. Der Hersteller erhofft sich einen Welterfolg. Amnesty International bleibt skeptisch.

von
Gaudenz Looser

(Produktvideo: Piexon)

Die japanische Bundespolizei und die Stadtpolizei Kloten setzen bereits auf die «nicht tödliche Verteidigungswaffe» auf Pfefferbasis. Und die Tessiner Kapo sowie die Justizbehörden Bayerns und die Polizei von Baden-Württemberg prüfen den JPX Jet Protector der Schweizer Firma Piexon derzeit auf Herz und Nieren. Die Pfefferpistole JPX verfügt über einen Ziellaser und hat mit sieben Metern eine bedeutend grössere Reichweite als ein Pfefferspray. «Weil der Wirkstoff viel schneller auf das Gesicht trifft und doppelt so scharf ist wie der schärfste Pfefferspray, ist der Beschossene viel schneller ausser Gefecht als bei einem Pfefferspray», wirbt Jürg Thomann, CEO von Piexon. Die Stoppwirkung sei mit jener einer Elektroschockwaffe zu vergleichen, nennt Thomann sein wichtigstes Verkaufsargument. Anders als beim Taser sei das Gesundheitsrisiko bei der Pfefferpistole aber massiv geringer. Thomann hofft denn auch, durch die vergleichsweise geringe Gefährlichkeit des JPX den Taser auf dem Weltmarkt ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.

Amnesty International mag dem JPX allerdings keine Absolution erteilen: «Wir bleiben dabei, dass Pfeffersprays eine sehr gefährliche Waffe sind», sagt Sprecher Daniel Graf.

Superscharfes Konzentrat

Der JPX Jet Protector verschiesst den aus Cayenne-Pfefferschoten gewonnenen, hochkonzentrierten Wirkstoff Oleoresin Capsicum mit einer pyrotechnischen Patrone. Mit einer Geschwindigkeit von 120 km/h fliegt die Dosis durch die Luft und zerspritzt auf dem Gesicht des Beschossenen. «Durch das hohe

Tempo wird der Wirkstoff nicht vom Wind abgelenkt und es entsteht auch kein Aerosol, das vom Schützen oder vom Beschossenen versehentlich eingeatmet werden könnte», so Piexon-CEO Jürg Thomann.

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