
Ist Polyglutaminsäure der Feuchtigkeits-Retter im Winter?
Fünfmal so effektiv wie Hyaluronsäure?Polyglutaminsäure ist, was in deiner Beauty-Routine fehlt
Neuer Tag, neuer Beauty-Inhaltsstoff, der als Wundermittel angepriesen wird. Heute auf dem Plan: Polyglutaminsäure. Wir klären mit einer Expertin, was hinter dem neuen Star am Inhaltsstoff-Himmel steckt.
- von
- Malin Mueller
Es ist Winter. Es ist kalt. Unsere Haut ist trocken. Alles keine neuen Phänomene. Als ausgewiesener Skincare-Experte weisst du natürlich längst, was zu tun ist und stellst das Serum mit Hyaluronsäure etwas weiter nach vorn im Spiegelschrank. Schliesslich kann die Wunderwaffe das 1000-fache ihrer eigenen Molekülgrösse an Wasser speichern. Super.
Doch wie so oft im Leben gibt es immer einen, der es noch besser kann. Vorhang auf für Polyglutaminsäure, oder kurz: PGA. Was genau hinter der neuen Supersäure steckt? Dr. Bita Tafrishi, Ärztin und Spezialistin für minimalinvasive Behandlungen bei Skinmed in Lenzburg erklärt die Vorteile – und was der Inhaltsstoff nicht kann.

Dr. Bita Tafrishi, Ärztin und Spezialistin für minimalinvasive Behandlungen.
Was ist Polyglutaminsäure
Polyglutaminsäure hat – wie Hyaluron selbst – eine Molekülstruktur, die Wasser chemisch anzieht. Sie kann über das Speichervermögen ihrer kleinen Wirkstoff-Schwester allerdings nur lachen. Denn auch wenn der Aufbau der Stoffe ähnlich ist, sind die einzelnen Moleküle bei PGA viel grösser. So können sie das 4000-fache ihres eigenen Volumens speichern. Das ist nicht erst seit gestern bekannt. «In der Kosmetikindustrie wird PGA schon länger verwendet. Bisher allerdings vor allem als Feuchthaltemittel», so Dr. Tafrishi. Auch in der Pharmaindustrie kommt sie zum Einsatz: «Aufgrund ihrer hydratisierenden Eigenschaften kann sie die Wundheilung begünstigen.»
Wie sollten wir sie nutzen?
Fragt sich doch, warum PGA Hyaluron nicht längst komplett verdrängt hat, oder? Nun, wie allseits bekannt, ist grösser nicht automatisch besser: «Durch die grösseren Moleküle kann PGA nicht wie Hyaluron in die tieferen Hautschichten eindringen. Sie bildet dafür an der Oberfläche einen leichten Film und verringert so den Wasserverlust über die Haut», erklärt die Ärztin. Sie rät daher für einen optimalen Effekt zur Kombi-Nutzung: «Erst die Hyaluronsäure auftragen, dann Polyglutaminsäure – ein super Team.» Übrigens: Viele Produkte kombinieren die Wirkstoffe schon in der Formulierung.
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Für wen ist PGA geeignet?
Wenig überraschend ist PGA perfekt für trockene Haut – ob generell oder gerade jetzt im Winter. Dr. Bita Tafrishi ergänzt: «Durch die enorme Hydration können auch feine Fältchen aufgepolstert werden. Der Haut wird mehr Elastizität verliehen.» Die Säure ist also auch eine Überlegung wert, wenn du einen kleinen Anti-Aging-Booster gebrauchen könntest.
Was sind die Risiken?
Grundsätzlich gilt Polyglutaminsäure (wie jeder Wirkstoff, der auf dem europäischen Markt zugelassen wird) als sicher. Dr. Tafrishi rät trotzdem zur gesunden Vorsicht: «Vor allem bei empfindlicher Haut sollte man das Produkt langsam einschleichen, und es zu Beginn nur einmal pro Woche nutzen. Dann kann man die Frequenz schrittweise erhöhen. Unverträglichkeiten, Hautreizungen und Allergien können wie bei jedem anderen Inhaltsstoff stets ein Risiko sein.»
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