BilanzPost macht rückwärts
Die Schweizerische Post hat in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres einen Konzerngewinn von 496 Mio. Franken erwirtschaftet. Das sind 203 Mio. weniger als vor einem Jahr zum gleichen Zeitpunkt.
Der Rückgang sei vorab auf höhere Treibstoffpreise, wachstums- und teuerungsbedingte Mehraufwendungen sowie Wertberichtigungen auf Finanzanlagen zurückzuführen, heisst es in einer Mitteilung. Zudem führten die Subventionskürzungen bei der Presseförderung und der Parallelbetrieb bei der Neuorganisation der Briefverarbeitung zu höheren Kosten.
Die von PostFinance auf ihren Finanzanlagen vorgenommenen Wertberichtigungen haben einen Umfang von 95 Mio. Franken, wie bereits vor einer Woche mitgeteilt wurde. 67 Mio. davon betrafen festverzinsliche Anlagen. 28 Mio. Franken wurden auf Aktienanlagen verbucht.
Dank der risikobewussten Anlagestrategie entspreche der Wertverlust nur rund 0,2 Prozent des gesamten Anlageportefeuilles, schreibt die Post. Die Finanzkrise bereitete der PostFinance jedoch auch Freude: Seit Jahresbeginn gewann sie 62 000 neue Kunden; der Betriebsertrag stieg auf 1607 Mio. gegenüber 1405 Mio. im Vorjahr.
Höherer Betriebsertrag
Insgesamt stieg der Betriebsertrag des Postkonzerns im Vergleich zur Vorjahresperiode um 136 Mio. Franken (2,1 Prozent) auf 6470 Mio. Franken. Zwei Drittel des Betriebsertrages stammen nach wie vor aus den Segmenten PostMail, PostLogistics und PostFinance.
Die PostFinance trug mit ihrem kapitalbedingt höheren Betriebsertrag einen wesentlichen Teil dazu bei. Die Investition, die primär ins Projekt Neuorganisation der Briefverarbeitung floss, belief sich auf 299 Mio. Franken und konnte vollständig durch selbst erarbeitete Mittel finanziert werden.
Das Eigenkapital liegt per 30. September mit 2622 Mio. Franken weiterhin unter der von der Post angestrebten Höhe im Umfang von 3433 Mio. Franken. Die Post erwartet aus heutiger Sicht ein Jahresergebnis unter dem Rekord des Vorjahres (909 Mio.).
(sda)