Basler Sexkoffer: Post stoppt «Porno»-Heft für 4-Jährige

Aktualisiert

Basler SexkofferPost stoppt «Porno»-Heft für 4-Jährige

Für die Post sind die Aufklärungsbilder der Basler Sexkoffer für Kindergärtler pornografisch. Sie verbietet deshalb den Versand einer Petition, die Auszüge aus den Lehrmitteln zeigt.

Simona Marty
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Simona Marty
Geschlechtsteile aus Stoff zur Aufklärung von Basler Kindern. (Keystone)

Geschlechtsteile aus Stoff zur Aufklärung von Basler Kindern. (Keystone)

Holzpenis, Plüschvagina und Aufklärungsbüchlein – mit diesen Hilfsmitteln aus dem so genannten Sexkoffer sollen Basler Schüler aufgeklärt werden. Vier bürgerliche Nationalräte haben sich bereits gegen diese Art von Sexualkunde gewehrt: Mit einer Petition und einer Broschüre, die intime Einblicke in die Basler Lehrmittel zulässt.

Ein Bild aus einem Aufklärungsbüchlein zeigt eine nackte Frau, die ihrem ebenfalls nackten Partner ein Kondom überstülpt. Solche Illus­trationen gehen selbst der Post zu weit – sie weigert sich, die Petitionsbroschüre flächendeckend zu verbreiten. «Bilder mit primären Geschlechtsorganen gelten als pornografisch. Die Verbreitung von solchen Inhalten wurde von der Post gestoppt», sagt Sprecher Mariano Masserini.

Petitionär und SVP-Nationalrat Ulrich Schlüer sieht seinen Widerwillen gegenüber diesen Aufklärungsmethoden damit mehr als bestätigt. «Bilder, die Erwachsenen nicht verteilt werden dürfen, werden als Lehrmittel für 4-Jährige verwendet. Das ist ein absoluter Skandal.»

Der Basler Erziehungsdirektor Christoph Eymann kann den Entscheid der Post nachvollziehen. Gegen den Vorwurf der Pornografie jedoch wehrt er sich: «Bei mir kommt eher ein bisschen Schadenfreude gegenüber den Petitionären auf. Ich stufe vor allem die Broschüre als geschmacklos ein, nicht aber den Inhalt des Koffers. Früher hat man das Abrollen eines Präservativs mit Bananen geübt, heute sind es Holzpenisse – dies hat aber noch lange nichts mit Pornografie zu tun.»

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