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Preis und Prozess nach Atombomben-Spektakel

Die Fernsehbilder einer vermeintlichen Atombombenexplosion im Riesengebirge hatten Tschechien im Juni schockiert - nun sind die dafür verantwortlichen Künstler mit einem Nationalpreis ihres Landes ausgezeichnet worden. Gleichzeitig müssen sie sich vor Gericht wegen Panikmache verantworten.

Der «NG 33» genannte Preis für Künstler jünger als 33 Jahre beträgt 330 000 Kronen (20 800 Franken). Gleichzeitig läuft ein Strafprozess gegen die Künstlergruppe namens Ztohoven weiter, wie tschechische Zeitungen am Freitag berichteten. Den sieben Künstlern drohen bis zu drei Jahren im Gefängnis - wegen «Panikmache».

«Sie sind aus dem Kammerspiel-Kunstterritorium ausgebrochen und haben den öffentlichen Raum erreicht mit dem Ziel, die Gesellschaft in provokativer Weise zu konfrontieren», sagte Milan Knizak, Direktor der preisverleihenden Nationalgalerie.

«Vielleicht hilft uns das vor Gericht», meinte ein Mitglied der Gruppe, deren Anwalt den Preis am Donnerstagabend entgegennahm. Die Media-Künstler hatten eine Aussenkamera des Frühstückfernsehens so manipuliert, dass für gut eine Minute anstatt des Morgennebels ein Atompilz die morgendliche Wettersituation symbolisierte.

(sda)

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