Verfahren gegen VerlagPrinz Harry erhebt vor Gericht auch Vorwürfe gegen die Royal Family
Der Sohn von König Charles und weitere Prominente haben einen Verlag wegen Verletzung ihrer Privatsphäre verklagt. Jetzt wurde Harrys Aussage aus dem Zeugenstand veröffentlicht.
Darum gehts
Prinz Harry und weitere Prominente klagen gegen den Medienkonzern Associated Newspapers Limited unter anderem wegen abgehörter Gespräche.
Am High Court in London finden derzeit die Anhörungen statt. Nun wurden Gerichtsdokumente publiziert, die die Aussagen des Royals offenlegen.
Der Verlag weist sämtliche Vorwürfe zurück und bezeichnet diese als «absurde Verleumdungen».
Prinz Harry (38) sowie weitere Prominente verklagen den Verlag Associated Newspapers Limited (ANL), zu dem unter anderem die «Daily Mail» gehört. Im Rahmen der Aussage des 38-Jährigen kamen nun auch die Vorwürfe gegen den Verlag News Group Newspapers (NGN) des US-australischen Medienmoguls Rupert Murdoch zur Sprache, der unter anderem die Boulevardzeitung «Sun» vertreibt.
«Die Institution hat mir zweifellos lange Zeit Informationen über das Telefon-Abhören von NGN vorenthalten», zitierte die Zeitung «Guardian» den jüngeren Sohn von König Charles III. am Mittwoch aus Gerichtsdokumenten. «Es gab eine Vereinbarung zwischen der Institution und NGN, dass wir uns nicht mit der Möglichkeit befassen oder auch nur darüber diskutieren würden, Ansprüche gegen NGN geltend zu machen, bis der Rechtsstreit gegen sie im Zusammenhang mit dem Abhören von Telefonen beendet ist», hiess es in Harrys schriftlichen Aussagen weiter. «Die Institution hat klargestellt, dass wir nichts über das Hacken von Telefonen wissen müssen, und mir wurde klargemacht, dass die königliche Familie nicht im Zeugenstand sitzt, weil dies die Büchse der Pandora öffnen könnte.» Mit «Institution» ist die königliche Familie gemeint.
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Prinz Harry fühlt sich dem britischen Volk verpflichtet
«Ich erhebe diese Klage, weil ich mein Land liebe und ich nach wie vor zutiefst besorgt bin über die unkontrollierte Macht, den Einfluss und die Kriminalität von Associated», hiess es zudem in Harrys Zeugenaussage. «Die Beweise, die ich gesehen habe, zeigen, dass die Journalisten von Associated Kriminelle mit journalistischen Vollmachten sind, die jedem Einzelnen von uns Sorgen bereiten sollten. Die britische Öffentlichkeit verdient es, das ganze Ausmass dieser Vertuschung zu erfahren, und ich sehe es als meine Pflicht, dies offenzulegen.» Die Berichte in der «Daily Mail» und der «Mail on Sunday» über sein Privatleben hätten ihm als jungem Mann grossen Kummer und Paranoia bereitet, hiess es in Harrys Aussage weiter.
Harry sowie Popstar Elton John, dessen Ehemann David Furnish und andere werfen Associated Newspapers vor, sie jahrelang etwa mithilfe von Wanzen abgehört zu haben. Der Verlag weist dies mit Nachdruck zurück. Seit Montag läuft dazu in London eine Anhörung, zu der Harry persönlich erschien. Der Herzog von Sussex hat wiederholt seine Verachtung für die Boulevardmedien deutlich gemacht, die er unter anderem für den Unfalltod seiner Mutter Prinzessin Diana 1997 verantwortlich macht.
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