Herz für ObdachlosePrivate suchen Platz für Container für Obdachlose
In der Stadt Olten gibt es keine Obdachlosenunterkunft, und bald kommt der Winter. Nun organisieren sich private Vereine, um eine Lösung zu finden.
- von
- rc
Immer wieder seien in Olten Obdachlose zu beobachten, die im Winter auf der Holzbrücke, bei den Veloständern im Bahnhof, in Tiefgaragen oder in Kellern von Mehrfamilienhäusern Unterschlupf suchen: Dies hält Diakon Andreas Brun vom Verein Schlafguet im Stadtanzeiger Olten fest. Vereinspräsidentin Ursula Urlich ergänzt, dass dies vor allem in den Wintermonaten problematisch ssei: «Diese Menschen brauchen unsere Hilfe - wenn auch nur für eine Nacht.»
Der 60-köpfige Verein setzt sich für die erste Notschlafstelle in der Stadt Olten ein. Privatfinanziert. Denn der Oltner Stadtrat hat sich vor zwei Jahren gegen die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung ausgesprochen.
Es gibt in Olten schlicht zu wenig Obdachlose»
«Der Stadtrat hat damals entschieden, dass eine solche Institution für Olten nicht Notwendig ist. Es gibt hier schlicht zu wenig Obdachlose», so Oltens Stadtpräsident Martin Wey. Trotzdem begrüsse er das soziale Engagement des Vereins. Eine Unterkunft sei für Wey aber trotzdem nicht nötig: «In meiner Zeit als Stadtpräsident sind mir zwei Fälle bekannt, bei denen ein Obdachloser in der Stadt Olten draussen übernachten musste.»
Die Stadt wolle zudem kein Auffangbecken für Durchreisende ohne Bleibe werden: Wenn ein Obdachloser nicht mehr in seine Heimatgemeinde komme, bringe ihn man dorthin.
Langfristige Lösungen gesucht
Für den Verein «Schlafguet» macht es sich die Stadt damit zu einfach: «Es geht uns darum, ein Problem langfristig zu lösen, das klar in unserer Stadt besteht», so Brun. Auch Ursula Ulrich ist davon überzeugt, dass Olten eine Notschlafstelle brauche. Dies zeige sich jeden Winter erneut.
Die Suche nach einem geeigneten Standort verlief jedoch bisher erfolglos. Entweder war die Miete zu hoch oder die Vermieter machten im letzen Moment einen Rückzieher. Deswegen sucht der Verein neu keine Häuser oder Wohnungen mehr, sondern einen Platz, an dem mehrere Wohncontainer aufgestellt werden könnten, wie «SRF» berichtet.