Profiler-Software soll Ylenia finden

Aktualisiert

Profiler-Software soll Ylenia finden

Bei der Suche nach der vermissten Ylenia ist die nationale Sonderkommission Rebecca eingeschaltet worden. Zudem wird die Profiler-Software ViCLAS eingesetzt. Die Bevölkerung soll beim Suchen mithelfen.

Diese gesamtschweizerische Zentralstelle für die Fahndung nach vermissten Kindern, die von der Kantonspolizei Bern geleitet wird, setzt auf operativer Ebene einen Sachbearbeiter zur Informationsbeschaffung und -auswertung ein, wie der stellvertretende Berner Kripochef Christian Brenzikofer am Freitagabend auf Anfrage sagte. Dabei handle es sich um einen Spezialisten mit dem erforderlichen Fachwissen.

Angewendet wird auch die in Kanada entwickelte Datenbank ViCLAS (Violent Crime Linkage Analysis System, Analyse-System zum Verknüpfen von Gewaltdelikten), wie Brenzikofer sagte. Damit können bei Sexual- und Tötungsdelikten sowie bei Vermissten etwa das Tatortverhalten und das Tatvorgehen eines Täters analysiert werden. Zu dem System haben alle Polizeikonkordate und der Kanton Zürich Zugriff.

Für folgende Deliktsbereiche wird ViCLAS eingesetzt:

Tötungsdelikte mit sexuellem, unklarem oder unbekannten Motiv, sowie sonstige Tötungsdelikte, wenn eine Gesamtwürdigung (Wiederholungsgefahr und besondere Tatumstände) eine ViCLAS-Relevanz ergibt.

Sexuelle Gewaltdelikte, wenn körperliche Gewalt angewendet oder angedroht wurde,

Vermisstenfälle, wenn die Gesamtumstände auf ein Verbrechen hindeuten,

Verdächtiges Ansprechen von Kindern und Jugendlichen, wenn versucht wurde, das Kind mit körperlicher Gewalt unter Kontrolle zu bringen bzw. verbal ein listiges oder bedrohendes Verhalten gezeigt wurde und versucht wurde, das Kind an einen anderen Ort zu bringen.

Dabei werden Informationen über den Täter, Informationen über das Opfer, Angaben über Täter-Opfer-Beziehung, Informationen über die Tatörtlichkeiten, Angaben zu Verletzungen beim Opfer und zur Todesursache, Angaben zur Vorgehensweise des Täters bei der Tatbegehung, hier insbesondere sein verbales und physisches Verhalten, Art der verwendeten Waffen und Gegenstände sowie Angaben zu benutzten Fahrzeugen verwendet.

Das Einschalten der Soko Rebecca bedeute nicht, dass diese sofort zusammentrete und direkt ermittle, betonte Brenzikofer. Das Fachgremium wirke vor allem unterstützend. Allerdings herrsche derzeit höchste Alarmstufe, sagte Brenzikofer mit Blick auf den Fall Ylenia.

Bevölkerung der Region soll Hütten nach Ylenia absuchen

Bei der Suche nach der vermissten Ylenia hat die Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden am Freitagabend an die Mithilfe der Liegenschafts- und Objektbesitzer in der Region appelliert. Sie bittet diese, ihre Räumlichkeiten, Scheunen und Hütten nach dem verschwundenen fünfeinhalbjährigen Mädchen abzusuchen. Die Besitzer sollten auch in den von ihnen selbst abgeschlossenen Räumen nachschauen, schreibt die Polizei.

Anlass für den zusätzlichen Aufruf war nicht eine neue Erkenntis bei den Ermittlungen, wie ein Sprecher der Kantonspolizei sagte. Die Polizei gehe aber weiter davon aus, dass sie das Mädchen finde und hoffe dabei auch auf die Mithilfe der Bevölkerung.

Deine Meinung