Neues Video: Propagandakrieg um iranischen Atomforscher

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Neues VideoPropagandakrieg um iranischen Atomforscher

Das iranische Fernsehen hat ein neues Video eines angeblich in die USA entführten Atomforschers ausgestrahlt. Darin behauptet er, dem Geheimdienst entkommen zu sein.

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Das neue Video des angeblichen Schahram Amiri. (Video: YouTube)

Schahram Amiri war vor rund einem Jahr während einer Pilgerreise nach Mekka spurlos verschwunden. Die iranische Regierung beschuldigte den saudischen Geheimdienst, ihn entführt und an die USA ausgeliefert zu haben. Der US-Fernsehsender ABC behauptete jedoch im März, der Wissenschaftler sei in die USA übergelaufen und habe dem Geheimdienst CIA wertvolle Informationen über das iranische Atomprogramm geliefert.

In einem vom iranischen Fernsehen ausgestrahlten Video, das angeblich am 14. Juni aufgenommen wurde, behauptet eine Amiri ähnlich sehende Person nun, sie sei «vor ein paar Minuten aus dem Gewahrsam von US-Agenten im Staat Virginia geflüchtet». Er befinde sich «an einem sicheren Ort, um das Video aufzunehmen», er könne «jeden Augenblick erneut von amerikanischen Agenten verhaftet werden», sagte der angebliche Amiri.

Shahram Amiri spricht im StaatsTV

Bereits das dritte Video

Damit wird der Fall des Atomforschers immer verworrener. Denn bereits am 7. Juni war im Iran ein Video gesendet worden, in dem ein Mann, der sich als Schahram Amiri ausgab, erklärte, er sei entführt und gefoltert worden und werde im US-Bundesstaat Arizona festgehalten. Kurz darauf tauchte auf YouTube jedoch ein weiteres Band auf, das angeblich Schahram Amiri zeigt. Dieser erklärte, er lebe vollkommen frei als Student in den USA.

Neues Video des angeblichen Atomforschers

Die Affäre entwickelt sich immer mehr zu einem Propagandakrieg zwischen dem Iran und den USA. Im neuen Video erklärt «Amiri», die US-Regierung sei «direkt verantwortlich», wenn ihm etwas zustosse und er nicht lebend in seine Heimat zurückkehren könne. Ein US-Vertreter bezeichnete gegenüber der Nachrichtenagentur AFP die Anschuldigung als «lächerlich». Wer gegen seinen Willen festgehalten werde, könne kaum Videos aufnehmen.

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