Belfast brutal: Protestanten zünden Polizisten an

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Belfast brutalProtestanten zünden Polizisten an

Nordirland kommt nicht zur Ruhe: Auch heute Nacht flogen zwischen protestantischen Krawallmachern und Polizisten wieder Flaschen, Steine, Brandsätze und Gummigeschosse.

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Fliegende Steine, Flaschen, Brandsätze - protestantische Krawallmacher gingen in Belfast zum dritten Mal in Folge nicht gerade zimperlich mit den Ordnungskräften um. Diese antworteten ihrerseits mit Gummigeschossen und Wasserwerfern, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtet.

Dabei wurden nach Angaben der Polizei vom Montag insgesamt 44 Beamte verletzt. Rund 50 Menschen wurden festgenommen. Ein Beamter wurde von einem brennenden, in Benzin getauchten Wurfgeschoss getroffen und begann zu brennen (siehe Video unten). Seine Kollegen vermochten jedoch Schlimmeres zu verhindern.

Politiker im Spital

Auch ein Politiker landete im Krankenhaus, als er bei einem Vermittlungsversuch von einem Stein getroffen wurde. 35 Personen wurden festgenommen.

400 zusätzliche Sicherheitskräfte sollen ihre Kollegen in Nordirland jetzt unterstützen, schreibt die «BBC».

Ein Sieg vor 323 Jahren

Auslöser der Unruhen ist das Verbot, einen Marsch des protestantischen Oranierordens durch eine Strasse im Norden Belfasts führen zu lassen. Mit der traditionellen Parade am 12. Juli erinnert der Orden – die wichtigste protestantische Bruderschaft Nordirlands – an den Sieg von Wilhelm von Oranien über den katholischen König Jakob II. in der Schlacht von Boyne 1690.

In der britischen Region Nordirland bekämpfen sich seit Jahrzehnten London-treue Protestanten und katholische Republikaner, die Nordirland als Teil der Republik Irland sehen wollen.

«Legaler und friedlicher Protest»

Nordirlands Regierungschef Peter Robinson forderte gestern ein Ende der Gewalt. «Es ist sehr wichtig, dass sich in dieser Lage kühle Köpfe durchsetzen», sagte Robinson. Er hoffe, dass sich die Menschen an den Aufruf des protestantischen Oranierordens hielten, auf Gewalt zu verzichten. Robinson betonte, der einzige zulässige Protest sei «ein legaler und friedlicher Protest».

(gux/sda)

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