Peru: Proteste gegen Umweltschutz

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PeruProteste gegen Umweltschutz

An einem der weltweit am stärksten verschmutzten Industriestandorte in den peruanischen Hochanden haben etwa 3000 Arbeiter aus Angst um ihre Arbeitsplätze für eine Lockerung des Umweltschutzes demonstriert.

Die Arbeiter der Kupfer- und Zinkschmelze des US-Unternehmens Doe Run in dem Ort La Oroya blockierten am Dienstag (Ortszeit) die wichtige Fernstrasse von der Hauptstadt Lima über die Anden in den Osten des Landes. 1200 Polizisten versuchten vergeblich, die Strasse freizuhalten. Mindestens 20 Demonstranten wurden festgenommen.

Fristerstreckung einräumen

Die Regierung in Lima solle dem US-Unternehmen eine weitere Frist von mindestens 36 Monaten zur Erfüllung von Umweltauflagen einräumen, lautete die Hauptforderung der Arbeiter. Sie fürchten, dass das Werk, dessen Produktion wegen Finanzschwierigkeiten schon seit Monaten ruht, sonst ganz geschlossen werden könnte.

Die Regierung will Doe Run jedoch nur 20 Monate Fristverlängerung für die Umsetzung der Umweltauflagen gewähren, weil das Unternehmen in der Vergangenheit immer wieder zugesagte Fristen für die Reduzierung giftiger Abgase sowie von Abwässern und Industriemüll nicht eingehalten hat.

Doe Run argumentiert, dass die Finanzierung von Umweltmassnahmen durch die Finanzkrise viel schwerer geworden sei. Zudem stamme der grösste Teil der Umweltverschmutzung rund um das Werk etwa 180 Kilometer östlich von Lima aus den Jahrzehnten vor der Übernahme durch Doe Run.

Vor allem die Kinder in La Oroya leiden unter der Umweltverschmutzung. Sie weisen viel zu hohe Bleiwerte im Blut auf.

(sda)

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