Eklat bei Nati-SpielProvokationen von Serbien-Trainer und Granit Xhaka sorgen für wilde Szenen
Beim 3:2-Sieg der Schweiz über Serbien kochen die Emotionen hoch. Doch was ist genau passiert? 20 Minuten listet die Ereignisse.
Xhaka mit Griff in die Weichteile: Der Nati-Captain bringt die Serbien-Bank in Aufruhr.
Darum gehts
Die Nati hat gegen Serbien gewonnen.
Im Spiel ging es hitzig zu und her.
Viele Rudelbildungen und etwas makabere Gesten waren dabei.
Serbien-Trainer mit verbaler Entgleisung
Als die Serben nach 35 Minuten den Ausgleich erzielt hatten, zeigte die TV-Kamera den serbischen Trainer Dragan Stojkovic. Dieser jubelte über den Ausgleich, allerdings nicht nur das. Seine Wortwahl sorgte im Netz für Unverständnis. Stojkovic meinte: «Ich f*** eure albanische Mutter.» Auch eine serbische Zeitung nahm sich der Aussage von Stojkovic an und sprach von einer «skandalösen» Aussage. «Manchmal entsteht eine Spannung, in der schlechte Worte fallen und es zu solchen Szenen kommt», nahm der serbische Trainer nach dem Spiel Stellung.
Xhaka und Vlahovic greifen sich in den Schritt
Nicht nur der Serben-Trainer sorgte mit Aussagen oder einem körperlichen Zeichen für Aufsehen. Auch Granit Xhaka erregte mit beleidigenden Aussagen in Richtung Serbien-Bank und einem Griff in den Schritt die Gemüter. Ob das Zeichen von Xhaka nun ein Nachspiel haben wird, ist noch unklar. Der serbische «Blic» schrieb von einer abscheulichen Provokation und einem Skandal.
Übrigens: Xhaka war nicht der erste Spieler mit dem Griff in den Schritt. Zuvor fiel bereits Serbien-Torschütze Vlahovic mit dieser Geste auf. «Es war ein Spiel mit vielen Emotionen. Das gehört auch zu einem solchen Spiel», erklärte ein heiserer Granit Xhaka an der Presskonferenz nach dem Spiel.
Viele Rudelbildungen
Nach der Aktion von Xhaka gab es eine der vielen Rudelbildungen. Auf Fotos ist zu sehen, wie der Nati-Captain gewürgt wird. Angesprochen auf die vielen Rudelbildungen im Spiel meinte der eingewechselte Flügelspieler Christian Fassnacht: «Es gab auch Provokationen von aussen. Dann eskalierte es halt bisschen und es gab eine Rudelbildung. Emotionen gehören ja beim Fussball dazu.»
Auch Murat Yakin, der bei der Rauferei intervenierte, meinte: «Ich wollte die Spieler in Schutz nehmen.» Breel Embolo kommentierte nach dem Spiel: «Im Grossen und Ganzen und nach all diesen Gesprächen war es ein sehr positives Spiel.» Für ihn sei klar gewesen, dass die Emotionen hochgehen würden, «Beleidigungen und Provokationen auf dem Platz gehören ein Stück weit dazu. Am Schluss des Spiels gaben sich alle die Hand und waren fair. Das ist das Wichtigste.»

Griff an den Hals
Captain Xhaka mit Tribut an Armee-Mitgründer?
Nach der Partie zeigte sich Granit Xhaka mit dem Trikot von Teamkollege Ardon Jashari. Schnell wurde die Aktion im Netz als politische Botschaft interpretiert. Der Kosovo-Albaner Adem Jashari war ein Mitgründer der kosovarischen Befreiungsarmee UÇK, der in seiner Heimat als Volksheld gilt. «Das hatte überhaupt keinen politischen Hintergrund», sagte Xhaka zum Trikot.
Ardon Jashari sei ein junger Spieler, der in seinem Alter schon weiter ist, als er es damals selbst gewesen sei. Der Captain weiter: «Ich verstehe mich sehr gut mit ihm. Er ist ein Spieler, der sich immer wieder Ratschläge bei mir holt.» Und: «Ich habe ihm gesagt, dass ich sein Trikot anziehe, wenn ich ein Tor schiessen sollte. Ich hab es dann halt erst nach Spielschluss gemacht.»
Serbien-Captain Tadic wirkte vorbildlich
Der Captain der Serben und Ajax-Star, Dusan Tadic, profilierte sich bei allen Rudelbildungen als grosser Mediator. Er beruhigte, suchte das Gespräch mit Granit Xhaka, aber auch mit seinen eigenen Mitspielern. Nach dem Spiel meinte er: «Die Emotionen haben sich nicht aufs Spiel ausgewirkt.»
Die beiden Treffer vor und nach der Pause waren für ihn der Schlüssel: «Wenn man am Ende der ersten Halbzeit ein Gegentor kassiert hat, und dann gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit wieder, ist es buchstäblich so, als würden sie uns in den Fuss schiessen.»
Dein tägliches WM-Update
Verpasse keine Neuigkeiten zur WM 2022 in Katar und erhalte täglich ein WM-Update mit allen News von vor Ort sowie zur Schweizer Nationalmannschaft – direkt von unseren Reportern aus Doha in dein Postfach.