Prozess gegen «Tim im Kongo»
Ein kongolesischer Student hat vor einem Gericht in Belgien Klage gegen den «Tim und Struppi»-Bestseller «Tim im Kongo» eingereicht. Bienvenu Mbutu Mondondo empfinde das Buch als «rassistisch».
Der Student der Politikwissenschaften habe deshalb Klage gegen Unbekannt und den Verlag Moulinsart eingereicht. Der Kläger verlange ein Verkaufsverbot für «Tim im Kongo». Er kritisiert unter anderem, dass Tims Hund Struppi die Afrikaner alle «wie notorische Faulenzer» behandelt.
«Tim im Kongo» wurde 1930/31 als Zeitungsserie veröffentlicht, als Kongo noch belgische Kolonie war. Um den Inhalt gab es schon viele Dispute. Selbst der Verlag gesteht auf seiner Internetseite ein, dass Afrika in dem Abenteuer «etwas naiv» dargestellt wird.
In Grossbritannien hatte im vergangenen Monat die Kommission für die Gleichheit aller Rassen geurteilt, dass «Tim im Kongo» rassistische Vorurteile beinhalte und die Einheimischen darin «wie Affen aussehen und wie Geistesgestörte reden».
(sda)