Angriff auf ImbissPrügel-Fasnächtler stellen sich als Opfer dar
Nach der Attacke auf zwei Imbiss-Mitarbeiter in Oberriet SG sehen sich Mitglieder des «Team Vollgas» als Opfer.
- von
- eli/gts
Mehrere Mitglieder der Rheintaler Fasnachtsgruppe «Team Vollgas» haben am Samstagabend im Oberrieter Tempel-Imbiss randaliert und zwei Mitarbeiter verprügelt. Danach ergriffen die Männer – laut Zeugen waren es acht – die Flucht. Erst nachdem die Kantonspolizei St.Gallen am Dienstag einen Zeugenaufruf veröffentlichte, meldeten sich die Fasnächtler.
In einer Stellungnahme, die das «Team Vollgas» dem Lokalsender TVO schickte, heisst es, nur zwei Mitglieder hätten randaliert. Man sei eine friedliche Gruppe und distanziere sich von der Schlägerei im Tempel. In privaten Gesprächen gingen die Mitglieder jedoch weiter: Man habe sich gegen den aggressiven Imbiss-Mitarbeiter wehren müssen, hiess es etwa. Dieser sei mit einem zerbrochenen Teller auf einen Fasnächtler losgegangen. Offiziell wollte dann aber niemand vom Team Stellung nehmen.
«Zeugenaufruf war legitim»
Auch sehen sich die Fasnächtler als Opfer der polizeilichen Ermittlungsarbeit. «Jeder kennt uns hier», so ein Mitglied, das anonym bleiben will, «man hätte uns nur anrufen müssen.» Mit dem Fahndungsaufruf habe man das Team der medialen Aufmerksamkeit ausgesetzt. Auf weitere Fragen, etwa warum sie denn geflohen seien und sich bis Dienstag nicht gemeldet hätten, will der Mann keine Antwort geben.
Polizeisprecher Gian Andrea Rezzoli weist die Kritik am Vorgehen der Kapo St. Gallen zurück: «Wir kannten diese Leute nicht, gemeldet haben sie sich auch nicht.» Der Aufruf sei folglich eine legitime Fahndungsmassnahme. Und: «Der Erfolg gibt uns Recht», so Rezzoli.
Rheintaler Fasnächtler haben zwei Mitarbeiter einer Imbiss-Bude angegriffen und verletzt.
Rheintaler Fasnächtler haben eine Imbissbude verwüstet. (Video: gts)
Wirtin Ümran Hepsagir (47) hielt am Mittwoch an ihrer Darstellung der Ereignisse fest: «Acht Männer haben sich an der Aktion beteiligt, allein fünf sind auf meinen Mann losgegangen.» Merkwürdig dabei ist, dass mehrere der Männer zuvor regelmässig im Tempel-Imbiss verkehrten.«Sie denken sich wohl, in der Gruppe könnten sie sich alles erlauben», so Hepsagir.