Oligarch BeresowskiPutin-Feind tot in seinem Haus gefunden
Er hat bereits mehrere Mordanschläge überlebt, nun ist er tot. Der ehemalige russische Oligarch und Putin-Gegener Boris Beresowski ist im britischen Exil verstorben.
- von
- aeg

Der russische Oligarch ist am 23. März tot in seinem Haus gefunden worden.
Der russische Oligarch Boris Beresowski ist im Alter von 67 Jahren gestorben. Das teilten Familienangehörige am Samstag russischen Staatsmedien zufolge mit. Seit 2000 lebte Beresowski im britischen Surrey. Er war einer der grössten Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin und einflussreicher Politiker im Kreml, bevor dieser an die Macht kam. Am Samstag wurde er in seinem Haus in Surrey, Grossbritannien, tot aufgefunden.
Über die Todesursache liegen noch keine Informationen vor. Ein Familienmitglied sprach russischen Medienberichten zufolge aber von einem möglichen Selbstmord. Medien hatten zuletzt über schwere finanzielle Probleme Beresowskis geschrieben. Unter anderem soll er mehrere Werke aus seiner grossen Kunstsammlung zum Verkauf angeboten haben.
Vermögen in den 90er Jahren gemacht
Beresowski war in den 90er Jahren während der Privatisierungen unter dem damaligen Präsidenten Boris Jelzin zu seinem Vermögen gekommen. Er galt unter Jelzin als graue Eminenz des Kreml, fiel aber nach dem Amtsantritt Putins in Ungnade.
Der 67-Jährige war seit seiner Flucht aus Russland ein gesuchter Mann - mehrere Anschläge auf ihn scheiterten. Bei einer Bombenexplosion wurde sein Chauffeur enthauptet.
Beresowski hatte von seinem Exil aus die russische Opposition massiv finanziell unterstützt, was den russischen Behörden missfiel. Sie warfen ihm im vergangenen Jahr Anstiftung zu «massiven Störungen» vor, nachdem Beresowski im April dazu aufgerufen hatte, die Rückkehr Putins in den Kreml zu verhindern.
Russland legte Beresowski auch zahlreiche Wirtschaftsverbrechen zur Last und forderte von Grossbritannien seit Jahren die Auslieferung. Die Regierung in London hatte das allerdings abgelehnt. Auch wegen Beresowski waren die britisch-russischen Beziehungen massiv gestört.
Kampf gegen Abramovitsch
In Frankreich war gegen Beresowski ermittelt worden wegen mutmasslicher Geldwäscherei. Die Vorwürfe in Südfrankreich bezogen sich auf die Zeit zwischen 1997 und 2001, als Beresowski sich über Tarnfirmen am Cap d'Antibes bei Cannes zwei Anwesen für jeweils umgerechnet mehr als zehn Millionen Euro gekauft haben soll. Laut den Ermittlern soll das Geld für die Transaktionen zweifelhafter Herkunft gewesen sein.
Letztes Jahr scheiterte Beresowski mit einer Klage gegen Milliardär und FC-Chelsea-Besitzer Roman Abramovitsch. Dabei ging es um Beteiligungen am russischen Ölmulti Sibneft.