Zehntägiges VerschwindenPutin ist wieder da
Nach zehn Tagen zeigt sich der russische Präsident Wladimir Putin erstmals wieder in der Öffentlichkeit. Das Video von seinem Auftritt zeigt einen blassen Kreml-Chef.
Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach zehntägiger Abwesenheit auf die politische Bühne zurückgekehrt und hat Gerüchten über eine schwere Erkrankung vorerst ein Ende bereitet. Der kirgisische Präsident Almasbek Atambajew sagte am Montag in St. Petersburg, Putin sei in guter Verfassung. Vor den Gesprächen habe ihn der 62-Jährige durch den Park geführt. Der Präsident sei nicht nur gelaufen, «sondern herumgesaust». Putin sagte mit einem Lächeln nur: «Ohne Klatsch wäre es langweilig.»
Putin hatte vergangene Woche eine Reise nach Kasachstan verschoben. Daraufhin kursierten im Internet Gerüchte über eine schwere Krankheit oder einen bevorstehenden Umsturz. Eine Schweizer Zeitung berichtete, Putin sei in die Schweiz gereist, wo er seine Freundin - die frühere Turnerin und Olympiasiegerin Alina Kabajewa getroffen habe - die Mutter geworden sei.
Putin war in der Schweiz
Der Kreml hat alle diese Spekulationen zurückgewiesen und Fotos und Videos mit Putin veröffentlicht. Allerdings wiesen russische Medien darauf hin, dass die Aufnahmen bereits früher gemacht worden sein könnten.
Putins Sprecher Dmitri Peskow begrüsste die Journalisten am Montag mit sarkastischen Bemerkungen: «Also, haben sie den Präsidenten erstarrt und von Generälen festgenommen gesehen? Er kommt gerade aus der Schweiz zurück, wo er bei der Geburt dabei war.» Gefragt, ob Putin von einem Osteopathen behandelt werden müsse, sagte der Sprecher: «Ja, der Osteopath war bei den Generälen.»
Gespräche über Beitritt zur Wirtschaftsunion
Putin war seit einem Treffen mit dem italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi am 5. März in Moskau nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden. Seine plötzliches Abtauchen fiel mit einem Moment erhöhter Spannungen in Russland zusammen. Viele seiner Feinde machen Putin für Mord an Kremlkritiker Boris Nemzow verantwortlich - obwohl der Präsident das Verbrechen als Schande für Moskau bezeichnet hatte.
Mit Atambajew wollte Putin über den Beitritt Kirgisiens zur eurasischen Wirtschaftsunion sprechen, zu der bereits Weissrussland, Kasachstan und Armenien gehören.
(sda)