MittelmeerQuallen machen Baden zur Qual
Strandurlauber aufgepasst: Die Behörden rechnen diesen Sommer mit einer veritablen Quallen-Invasion an den Küsten des Mittelmeeres. Die Gründe für die steigende Quallenpopulation sind die Klimaerwärmung und die Überfischung der Meere.
- von
- Sabine Hensel
Sie vergällen einem die Freude am Planschen und Schwimmen: Quallen, gallertartige Meerestiere, die ihre Beute mit einem Gift lähmen. Auch die im Mittelmeer verbreitete Leuchtqualle (Pelagia noctiluca) bedient sich dieser Waffe. Für Menschen ist die Berührung mit einer Leuchtqualle schmerzhaft, aber nicht lebensgefährlich. Trotzdem: Wer einer Qualle in die Quere kommt, muss die Verbrennung sofort behandeln (siehe Box).
Italien befürchtet für diese Saison eine richtiggehende Quallen-Invasion. Das Problem betreffe vorwiegend das Tyrrhenische Meer vor der Küste der Toskana, erklärt Silvestro Greco, Leiter des italienischen Meeresforschungsinstituts Icram.
Auch in Frankreich rechnet man erneut mit einem «Quallen-Jahr», und dies schon zum achten Mal in Folge, wie Jacqueline Gorsky vom Ozeanographischen Institut bestätigt.
Experten führen die steigende Quallenpopulation vor allem auf die Klimaerwärmung und das Überfischen der Meere zurück. Die warmen Küstengewässer locken die Quallen an; gleichzeitig nimmt die Zahl ihrer natürlichen Feinde – grössere Fische sowie Schildkröten – im Mittelmeer ab.
Übrigens: Nicht nur im Wasser muss man auf der Hut sein, auch am Strand angeschwemmte tote Quallen sondern noch ihr giftiges Sekret ab.
Erste Hilfe bei Nesselung
Bei Hautverbrennungen durch Quallen Essig oder Meerwasser (nie Süsswasser!) über die noch an der Haut haftenden Fangfäden giessen. Anschliessend trockenen Sand oder Sonnenöl auftragen, dann die Quallenreste mit einem Messerrücken abstreifen. Grössere Fragmente von Nesselfäden mit einer Pinzette entfernen. Die Verbrennung mit Eis kühlen. In schweren Fällen einen Arzt aufsuchen.