LuzernQuartierverein heisst Cars willkommen
Aufgrund enger Platzverhältnisse kam es beim Schwanen- und dem Löwenplatz vermehrt zu gefährlichen Situationen: Nun wurden neue Lösungsvorschläge veröffentlicht.
- von
- kat

Der Stadtrat bekennt sich mit dieser Lösung klar zum Tourismus in der Stadt Luzern und zum Schwanenplatz als einem der wichtigsten Uhrenhandelsplätze der Welt.
Die Parkplätze für Cars beim Schwanen- und dem Löwenplatz in der Stadt Luzern sind wegen ihrer Nähe zu den Uhrengeschäften bei Touristengruppen sehr beliebt – und generieren ein hohes Verkehrsaufkommen. Um einen kompletten Verkehrskollaps zu vermeiden, reagierte nun die Stadt und setzte die Arbeitsgruppe «Cartourismus» ein.
Nun will die Stadt dem Verkehrschaos mit einer Reihe von Massnahmen Herr werden. Die Regierung sieht vor, dass Reisecars am Schwanenplatz von Mai bis Oktober zwischen 17 und 20 Uhr nur noch anhalten dürfen, um Passagiere aussteigen zu lassen. Weiter sollen die heutigen neun Carparkplätze am Löwenplatz bis im kommenden Mai in Caranhalteplätze für den Ein- und Ausstieg umgenutzt werden. Parkieren können die Cars dort also nicht mehr. Neu wird der Löwenplatz erster Ersatzeinsteigeplatz und das Inseli die Ausweichlösung bei Spitzen-Carfrequenzen. Zudem sollen sowohl am Schwanen- als auch am Löwenplatz Parkwächter, die von den angrenzenden Ladengeschäften finanziert werden, für die Sicherheit sorgen. Das Pilotprojekt wird vorerst für zwei Jahre umgesetzt, heisst es in einer Mitteilung.
Pierre Rügländer, Präsident des Quartiervereins der Luzerner Altstadt, ist zufrieden mit den vorgeschlagenen Lösungen: «Wenn sechs oder sieben Cars beim Schwanenplatz sind und dazu noch wartende Reisegruppen den Durchgang erschweren, leidet die Attraktivität der Innenstadt. Mit den neuen Massnahmen wird die Innenstadt attraktiver und die freien Kapazitäten werden besser verteilt.» Ausschlaggebend für die vorgeschlagenen Lösungen waren vor allem zwei Punkte: «Sie sind schnell realisierbar und verursachen minimale Kosten.» Wie es in Zukunft aussehen soll, hängt von den vorgeschlagenen Massnahmen ab: «Mit dem jetzigen Lösungsansatz ist noch nichts in Stein gemeisselt. Für die weitere Planung ist uns einfach wichtig, dass das Ganze gut durchdacht sein wird.»
Volksmotion gegen Musegg-Parkhaus abgelehnt
Mit dem Projekt will sich der Stadtrat «klar zum Tourismus in der Stadt Luzern» und «zum Schwanenplatz als einem der wichtigsten Uhrenhandelsplätze der Welt» bekennen. Der Stadtrat sei ausserdem überzeugt, dass «diese Lösung eine spürbare Entlastung der Carfrequenzen zur abendlichen Hauptverkehrszeit mit sich bringt, welche sich positiv auf die Verlustzeiten des öffentlichen Verkehrs auswirkt».
Der Stadtrat lehnte ausserdem eine Volksmotion gegen das Parkhaus Musegg ab: Die Volksmotion wollte aufzeigen, dass die Realisierung des Parkhauses Musegg mit dem Reglement für nachhaltige städtische Mobilität nicht vereinbar sei und dass die Museggmauer durch die Aushöhlung des Musegghügels statisch gefährdet sei.
Das Carproblem Schwanenplatz müsste laut Regierung mit dem Parkhaus vollständig gelöst werden, dort sollen auch Cars parken. Die Innenstadt würde dadurch mehr Attraktivität erlangen. «Der Stadtrat will dem Parkhaus Musegg eine Chance geben, aufzuzeigen, ob es die Carproblematik Schwanenplatz lösen und zur Attraktivierung der Innenstadt beitragen kann», heisst es weiter.