Siamesische Zwillinge: Rabia und Rukia sollen getrennte Wege gehen

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Siamesische ZwillingeRabia und Rukia sollen getrennte Wege gehen

Zwei einjährige Mädchen aus Bangladesh sind am Kopf zusammengewachsen. Ein operativer Eingriff könnte heikel sein.

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Sollen ein normales Leben führen können: Die am Kopf zusammengewachsenen Mädchen Rabia und Rukia in einem Spital in Dhaka. (25. Juli 2017)

Sollen ein normales Leben führen können: Die am Kopf zusammengewachsenen Mädchen Rabia und Rukia in einem Spital in Dhaka. (25. Juli 2017)

AFP/Munir Uz Zaman
Vor der Operation müssen die Ärzte abklären, ob sie getrennte Gehirne haben.

Vor der Operation müssen die Ärzte abklären, ob sie getrennte Gehirne haben.

AFP/Munir Uz Zaman
Während der Schwangerschaft der Mutter hatten die Ärzte nichts Ungewöhnliches feststellen können.

Während der Schwangerschaft der Mutter hatten die Ärzte nichts Ungewöhnliches feststellen können.

AFP/Munir Uz Zaman

Ärzte in Bangladesh wollen am Kopf zusammengewachsene siamesische Zwillinge operativ trennen. Zunächst müssten sie aber feststellen, ob die ansonsten gesunden einjährigen Mädchen sich ein Gehirn teilten, was den Eingriff erheblich erschweren würde, sagte der Kinderchefchirurg Ruhul Amin an der Medizinischen Bangabandhu Sheikh Mujib-Universität am Mittwoch in Dhaka. «Das wäre eine sehr heikle Operation.»

Derzeit versuchten die Ärzte in der Hauptstadt von Bangladesh, Kollegen und Experten in der ganzen Welt zu kontaktieren, um Rat und Hilfe einzuholen, sagte Amin weiter. Die kleinen Mädchen seien gesund und spielten gern, aber er brauche noch mehr Zeit, um ihren Zustand zu studieren und die Risiken des Eingriffs so gering wie möglich zu halten.

Vertrauen in die Ärzte und in Allah

Die Eltern der Zwillinge hatten nach eigenen Angaben vor der Geburt noch nicht einmal gewusst, dass sie zwei Kinder bekommen würden. Ultraschalluntersuchungen hätten auch nichts Anormales gezeigt, sagte der Vater Rafiqul Islam der Nachrichtenagentur AFP. «Der Arzt sagte nur, dass es ein Baby mit einem grösseren Kopf ist.»

Er vertraue auf die Ärzte und Allah, damit die Operation erfolgreich verlaufe und seine Töchter Rabia und Rukia schliesslich ein normales Leben führen könnten, sagte Islam weiter. In seltenen Fällen werden siamesische Zwillinge mit gemeinsamen Organen geboren. Die Hälfte von ihnen wird tot geboren, die Überlebensrate liegt zwischen fünf und 25 Prozent. (chi/afp)

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