KriminalspektakelRäuber überfallen Bank - im Helikopter
Ein spektakulärer Geldraub hält Schweden in Atem. Räuber seilten sich vor Morgengrauen aus einem Hubschrauber auf das Dach eines Gelddepots in Stockholm ab – und raubten es aus. Die Polizei war machtlos.
- von
- Louise Nordström/AP
Die Räuber brachen durch Fenster in das Gebäude ein und konnten offenbar mit Säcken voller Geld wieder davonfliegen. Die Polizei konnte selbst keine Hubschrauber einsetzen, weil die Räuber gedroht hatten, in dem Polizeihangar seien Bomben versteckt.
Verletzt wurde bei dem kühnen Raub niemand, obwohl sich Personal in dem Gelddepot der Sicherheitsfirma G4S aufhielt, wie die Polizei mitteilte. Wie viel Geld die Räuber erbeuteten, war zunächst unklar. «Wir haben Augenzeugenberichte, wonach sie Dinge in den Helikopter brachten», sagte eine Polizeisprecherin.
Den Tätern gelang die Flucht. Erst später fand die Polizei einen verlassenen Hubschrauber nahe eines Sees nördlich von Stockholm. Die Maschine war gestohlen.
«Sie hievten Geld hoch»
Zeugen des Raubs gaben an, sie hätten es laut knallen gehört. Ob die Täter Sprengstoff einsetzten, war aber zunächst auch nicht bekannt. «Ich sah einen grauen Hubschrauber, der etwa 15 Minuten über dem Gebäude schwebte», sagte Björn Lockström dem Sender TV4. «Zwei Männer seilten sich ab, und später hievten sie Geld hoch.»
Die filmreife Aktion ist die jüngste in einer ganzen Serie spektakulärer Raubüberfälle in Schweden. Im vergangenen Jahr brachen Räuber in ein Postverteilzentrum in Göteborg ein. Sie legten die Stadt teilweise lahm, indem sie in mehreren Gegenden Autos anzündeten und mit Sprengfallen drohten. 2006 drangen Maskierte in den Göteborger Flughafen ein und raubten Fremdwährung im Wert von 7,8 Millionen Kronen (rund 1,1 Millionen Franken).