Raser: Nationalität nicht erfassen

Aktualisiert

Raser: Nationalität nicht erfassen

Der Zürcher Regierungsrat beurteilt eine Erfassung der Nationalität von Rasern als fragwürdig.

Das Wissen über die Nationalität führe nicht zu einer besseren Bekämpfung der Raserei, schreibt er in einer Antwort auf eine Dringliche Anfrage.

Die Nationalitätenerfassung allein lasse noch keine schlüssigen Aussagen über signifikante Unterschiede zu. Dazu müssten gemäss Regierungsrat zusätzlich der Anteil der jeweiligen Nationalität in der entsprechenden Altersgruppe sowie die Zahl der durchreisenden Verkehrsteilnehmer aus anderen Ländern berücksichtigt werden.

Der Regierungsrat unterstützt SVP-Kantonsrat Claudio Schmid (Bülach) zwar in der Meinung, dass sich Präventionskampagnen in Form und Sprache nach der Zielgruppe zu orientieren haben. Aber: Mobilität und Einbürgerungen liessen es fragwürdig erscheinen, aus der Nationalität auf eine bestimmte «Kultur» zu schliessen.

Ausserdem betont der Regierungsrat, dass sich diese Kampagnen auch an Bezugspersonen, Freunde und Kollegen potenzieller Raser richteten, «und diese können auch eine ganz andere Herkunft haben». Wichtig sei, dass Raser gesellschaftlich klar verurteilt würden und ihre Tat nicht als Kavaliersdelikt toleriert werde.

Die von der Kantonspolizei Zürich, der Stadtpolizeien Zürich und Winterthur geführte Unfallstatistik erfasst die Nationalität der Unfallbeteiligten nicht. Auf Bundesebene wurden im September entsprechende Bestrebungen bekannt. Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) will die Nationalität im Unfallaufnahmeprotokoll ab 2006 erfassen.

(sda)

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