Zellveränderungen: Rauchen ist noch schädlicher als gedacht

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ZellveränderungenRauchen ist noch schädlicher als gedacht

Wer jeden Tag eine Schachtel Zigaretten qualmt, sorgt laut einer neuen Studie allein in einer einzelnen Lungenzelle für 150 zusätzliche Mutationen pro Jahr.

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Rauchen setzt nicht nur der Lunge massiv zu, sondern führt auch zu gefährlichen Veränderungen in anderen Organen. Das zeigt eine neue Studie von einem internationalen Forscherteam. Sie hatten im Erbgut von mehr als 5000 Tumoren verschiedener Arten nach Mutationen gesucht. Dabei zeigte sich, ...

Rauchen setzt nicht nur der Lunge massiv zu, sondern führt auch zu gefährlichen Veränderungen in anderen Organen. Das zeigt eine neue Studie von einem internationalen Forscherteam. Sie hatten im Erbgut von mehr als 5000 Tumoren verschiedener Arten nach Mutationen gesucht. Dabei zeigte sich, ...

AP/Gene J. Puskar
... dass je mehr Zigaretten ein Krebspatient geraucht hat, desto mehr Mutationen konnten in seinem Tumor ausgemacht werden. Besonders extrem war der Effekt bei Lungenkrebs: Wer täglich eine Schachtel Zigaretten raucht, sorgt allein in einer Lungenzelle für durchschnittlich 150 Mutationen pro Jahr.

... dass je mehr Zigaretten ein Krebspatient geraucht hat, desto mehr Mutationen konnten in seinem Tumor ausgemacht werden. Besonders extrem war der Effekt bei Lungenkrebs: Wer täglich eine Schachtel Zigaretten raucht, sorgt allein in einer Lungenzelle für durchschnittlich 150 Mutationen pro Jahr.

/Bsip
Doch auch andere Krebsarten werden durch das Rauchen begünstigt: Im Kehlkopf verursachte die gleiche Menge Tabakrauch 97 Extra-Mutationen pro Zelle, im Rachen 39, im Mund 23, in der Blase achtzehn und in der Leber sechs.

Doch auch andere Krebsarten werden durch das Rauchen begünstigt: Im Kehlkopf verursachte die gleiche Menge Tabakrauch 97 Extra-Mutationen pro Zelle, im Rachen 39, im Mund 23, in der Blase achtzehn und in der Leber sechs.

Sanger Institute, Genome Research Limited

Rauchen ist ungesund – und im Extremfall tödlich. Dies, wie Forscher der University of Bristol ausgerechnet haben, weil jede gerauchte Zigarette das Leben um elf Minuten verkürzt.

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben jährlich mehr als sechs Millionen Menschen an den Folgen des Zigarettenkonsums.

Forscher auf Spurensuche

Wie stark der Tabakrauch in den Körper des Menschen eingreift, haben nun Forscher um Ludmil Alexandrov vom Los Alamos National Laboratory untersucht.

Dafür suchten sie im Erbgut von mehr als 5000 Tumoren verschiedener Arten nach Mutationen. Zudem verglichen sie krankhaftes Gewebe von Rauchern mit Tumoren von Menschen, die noch nie in ihrem Leben geraucht hatten.

Mehr Zigis, mehr Schäden

Dabei zeigte es sich, dass je mehr Zigaretten ein Krebspatient schon geraucht hatte, desto mehr Mutationen konnten in seinem Tumor ausgemacht werden.

Besonders extrem war der Effekt des Rauchens bei Lungenkrebs: Wer täglich eine Schachtel Zigaretten raucht, sorgt laut der im Fachjournal «Science» veröffentlichten Studie allein in einer Lungenzelle für durchschnittlich 150 Mutationen pro Jahr.

Rauchen noch schädlicher als gedacht

Doch auch andere Krebsarten werden durch das Rauchen begünstigt: Im Kehlkopf verursachte die gleiche Menge Tabakrauch 97 Extra-Mutationen pro Zelle, im Rachen 39, im Mund 23, in der Blase 18 und in der Leber sechs.

Insgesamt fanden Alexandrov und seine Kollegen mehr als zwanzig charakteristische Mutationssignaturen, die typisch für Raucher sind.

«Wir haben sowohl direkte als auch indirekte Effekte des Tabaks entdeckt», sagt David Phillips vom King's College in London, der ebenfalls an der Studie beteiligt war, in einer Mitteilung. Das zeige, dass die durch die Inhaltsstoffe im Tabakrauch verursachten Schäden komplexeren Mechanismen zugrunde liegen, als zuvor gedacht.

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