AuftragssituationRausch in der IT-Branche ist vorerst vorbei
Die neusten Indikatoren aus der Halbleiterindustrie lassen für die Technologie-Branche und die Weltkonjunktur nichts Gutes erahnen.
- von
- Hans Peter Arnold

Schlechte Vorzeichen nicht nur für die Halbleiter-Industrie, sondern für die gesamte weltweite Konsum- und Industriegüter-Branche.
Die Stimmung in der Halbleiterindustrie sinkt in den Keller. Das zeigen die jüngsten Signale der führenden Ausrüster. Die Auftragseingänge der in Nordamerika ansässigen Hersteller (SEMI) sind auf den tiefsten Stand seit August 2009 gefallen.
Der Drei-Monats-Durchschnitt der weltweiten Buchungen ist im Oktober 2012 auf 743 Millionen Dollar (701 Millionen Franken) gefallen. Der Buchungsstand ist damit 18,6 Prozent niedriger als noch im September 2012 und 19,8 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor.
Indiz für Weltkonjunktur
Das sind keine guten Vorboten: Halbleiter sind nicht nur in PC, Tablets, Smartphones und TVs, sondern in immer mehr Konsum- und Industriegüter implementiert. Deshalb stehen nicht nur der Technologiebranche, sondern auch der übrigen Weltwirtschaft harte Zeiten bevor.
Intel im Abwärtssog
Das Verhältnis der Buchungen zu den tatsächlichen Umsätzen (Book-to-Bill-Ratio) liegt bei 0,75. Das ist der tiefste Wert seit einem Jahr. «Die Stimmung in der Industrie ist gedämpft», wird SEMI-Präsident Denny McGuirk in der Medienmitteilung zitiert.
Die schlechten Aussichten zeigen sich auch im Kursverlauf der Chip-Aktien. Der führende Halbleiter-Hersteller Intel ist in einem Abwärtssog. Innert weniger Wochen verlor die Aktie mehr als ein Viertel an Wert.