Fertig Karton-BergeRecircle lanciert die erste Pizza-Mehrweg-Box
Das Schweizer Unternehmen Recircle bringt im April die erste Mehrweg-Box für Pizzas auf den Markt. Damit könnten in Zukunft bis zu 40 Millionen Pizzakartons ersetzt werden.
- von
- Barbara Scherer
Darum gehts
Das Mehrwegunternehmen Recircle führt die erste wiederverwendbare Pizzaverpackung ein.
Ab April werden schweizweit rund 20 Pizzerien die Box für Take-away-Bestellungen nutzen.
Später soll die Mehrweg-Box auch im Lieferdienst zum Einsatz kommen.
In der Krise boomten Lieferdienste in der Schweiz. Dabei ist und war die Pizza ein Top-Seller. Zwar fehlen genaue Zahlen zu den bestellten Pizzas, doch gemäss Schätzungen werden wohl jährlich schweizweit rund 40 Millionen Pizzas im Karton ausgeliefert, wie das Mehrwegunternehmen Recircle schreibt.
«Reiht man die Schachteln aneinander, ergibt das eine Länge von 13’200 Kilometern. Das ist einmal die Strecke von Bern nach New York und wieder zurück», sagt Jeannette Morath, CEO von Recircle. Das Problem: Pizzaschachteln gehören in den Abfall und sind darum nicht umweltfreundlich (siehe Box).
Darum lanciert das Unternehmen jetzt die erste wiederverwendbare Pizzaverpackung. «Ab April werden etwa 20 Partner in verschiedenen Schweizer Städten die Box nutzen und uns ein erstes Feedback geben», sagt Morath. Noch steckt die Pizza-Mehrweg-Box mitten in der Produktion.
Der Pizzakarton gehört in den Abfall
Benutzte Pizzakartons gehören laut Swiss Recycling nicht in die Separatsammlung von Papier oder Karton. Das heisst, sie müssen im normalen Müll entsorgt werden. Das liegt an den Essensresten und Fettflecken auf dem Karton. Darum kann die Verpackung nicht rezykliert werden. Zudem dürfen Pizzakartons aufgrund von Bestimmungen in der Lebensmittelverordnung nicht aus 100 Prozent rezykliertem Karton hergestellt werden.
Die ausgewählten Pizzerien nutzen die wiederverwendbare Pizzaverpackung vorerst nur für Take-away. «Die Rücknahme der Box erfolgt im Restaurant», so Morath. Später soll die Mehrweg-Box dann auch im Lieferdienst zum Einsatz kommen.
Mehrkosten verursacht die neue Pizzaschachtel nicht: Wer eine Pizza in der wiederverwendbaren Box kauft, muss ein Depot von zehn Franken bezahlen. Wird die Verpackung ins Restaurant zurückgebracht, erhält man das Geld zurück.
Box hat eine Belüftung
Dabei sei die Entwicklung der Mehrweg-Box mit einigen Herausforderungen verbunden gewesen. Denn die Verpackungen müssen einfach zu handhaben, gründlich zu reinigen, offen und geschlossen stapelbar und dicht schliessend sein.
«Wir fanden heraus, dass für viele Pizzaiolos die Pizza knusprig sein muss. Sehr viele Endkonsumenten wollen jedoch lieber eine heisse Pizza. Darum haben wir kurzerhand eine flexible Belüftung designt», erklärt Morath. Diese kann man selbstständig öffnen, damit die Pizza knusprig wird, oder eben schliessen, damit die Pizza heiss bleibt.
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