Formel 1: Red Bull schwach – droht Vettels Abgang?

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Formel 1Red Bull schwach – droht Vettels Abgang?

Obwohl es Red Bull in der Vorbereitung nicht rund läuft, bleibt Weltmeister Sebastian Vettel (noch) optimistisch. Der Red-Bull-Boss befürchtet aber den Abgang des Deutschen.

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Die Vorbereitungen zum Grand Prix von Australien sind in vollem Gange. Während Ferrari die Möglichkeit sieht, sich zumindest in Schlagdistanz zu Mercedes zu bewegen, liegt bei Red Bull im Moment zu viel im Argen, um an vorderster Front eine tragende Rolle einnehmen zu können. Bei den Testfahrten jedenfalls reihte sich eine Ungereimtheit an die andere. Im Zentrum der Probleme stand der von Renault gelieferte Antriebsstrang. Das Zusammenspiel zwischen Turbomotor und Hybridsystem klappte selten bis nie in gewünschtem Mass. Titelhalter Sebastian Vettel und sein neuer australischer Kollege Daniel Ricciardo, der Nachfolger von Landsmann Mark Webber, waren bei Weitem nicht in der Lage, das geplante Vorbereitungsprogramm abzuspulen.

Vom Tief gleichermassen erfasst sind der Speed und die Standfestigkeit des Autos. Fürs Erste scheint die Dominanz gebrochen, die Vettel vier WM-Titel in Folge eingetragen hat.

Mit Blick auf den Saisonauftakt am Sonntag mischt sich bei Vettel in den Realismus eine Prise Optimismus. «Wir befinden uns in einer schwierigen Situation. Aber erst in Melbourne werden wir wissen, wie weit wir von der Konkurrenz entfernt sind.»

Kein total neues Innenleben

Die leise Hoffnung des Hessen mit Wohnsitz im Thurgau fusst auf einem in den letzten Tagen total überarbeiteten RB10. «Das Auto, das wir in Melbourne einsetzen, wird nur von aussen jenes sein, mit dem wir die Testfahrten bestritten haben. Die technischen Innereien werden andere sein.» Völlig neu wird das Innenleben des Autos gleichwohl nicht sein. Der Motor muss dem Modell entsprechen, das Red Bull den Kontrolleuren der FIA Ende Februar zur Homologierung vorgelegt hat. Jene Ausbau-Stufe dient als Referenz für die gesamte Saison.

Abgang von Vettel zu befürchten?

Sollten sich die Probleme bei Red Bull aber nicht lösen, könnte Vettel das Team bald verlassen. «Wenn dieser desaströse Zustand sich nicht bald ändert, könnte ich es ihm nicht verübeln, wenn er über einen Wechsel nachdenkt!», sagte der 70-jährige Red-Bull-Motorsportboss Dr. Helmut Marko gegenüber «Bild.de». Infrage kommen bei einem möglichen Wechsel offenbar nur Ferrari oder Mercedes. Der Mercedes-Stall steht dabei in der Pole. Das hat zwei Gründe. Vettel versteht sich zum einen sehr gut mit Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda (65). Zum anderen hat Mercedes endlich ein konkurrenzfähiges Auto gebaut. Der Weltmeister hat offiziell aber noch einen Vertrag bei Red Bull, der bis 2015 dauert. (hua/si)

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