Eklat in der BundesligaRef verlässt Rasen wegen bockigem Trainer
Novum in der Bundesliga: Schiedsrichter Felix Zwayer unterbricht die Partie Leverkusen – Dortmund, weil Bayer-Coach Roger Schmidt seinen Platz nicht räumt.
- von
- dmo
Zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund läuft die 67. Minute. Pierre-Emerick Aubameyang hat wenige Minuten zuvor das 1:0 für Dortmund erzielt. Dem Treffer vorangegangen war ein schnell ausgeführter Freistoss in der Hälfte der Gäste. Dieser war jedoch um ein paar Meter nach vorne verlegt worden.
Dagegen protestierte Roger Schmidt und regte sich an der Seitenlinie auf. Und zwar so heftig, dass ihn Schiedsrichter Felix Zwayer auf die Tribüne verbannte. Doch dahin wollte sich der Leverkusen-Trainer auf keinen Fall begeben und blieb in der Coachingzone stehen.
Zwayer: «Mir blieb keine andere Wahl»
Dies passte nun wiederum Zwayer so ganz und gar nicht, der die Partie unterbrach, die Mannschaften in die Kabine schickte und sich mit seinem Team in die Katakomben verabschiedete. Nach neun Minuten konnte das Spiel fortgesetzt werden – ohne Schmidt an der Seitenlinie. Die Partie endete mit einem knappen 0:1 für die Gäste aus Dortmund.
Zwayer verteidigte nach dem Spiel seine Entscheidung. «Ich habe mehrmals versucht, Einfluss zu nehmen, dass Roger Schmidt den Innenraum verlässt. Da dem nicht Folge geleistet wurde, blieb mir keine andere Wahl, als das Spiel zu unterbrechen», sagte der Unparteiische. Dass der Freistoss zu weit vorne ausgeführt worden war, kommentierte er so: «Es liegt im Ermessen des Schiedsrichters, drei, vier, fünf Meter weiter entfernt ausführen zu lassen, weil eine Konterchance unterbunden wurde.»
Schmidt entschuldigt sich
Der Bayer-Trainer zeigte sich einsichtig. «Ich habe zu lange gezögert zu gehen. Es war ein Fehler von mir», sagte Schmidt. «Er hat mir aus 45 Metern signalisiert, dass ich auf die Tribüne gehen soll. Ich wollte eine Erklärung.» Und weiter: «Da bin ich zu stur gewesen und habe zu emotional reagiert. Damit habe ich meiner Mannschaft geschadet. Ich bin meiner Vorbildfunktion heute nicht gerecht geworden.»
Wenig Verständnis zeigte Leverkusen-Sportchef Rudi Völler. «So ein Spiel zu unterbrechen und so eine Hektik reinzubringen, ist völlig unnötig», echauffierte er sich.