Basler Fasnacht Regen trübt den Fasnachtsauftakt
Am Morgestraich war Petrus noch gnädig und es blieb trocken. Am Nachmittag allerdings mussten sich die Cliquen unter Regenmänteln verstecken.
- von
- lha / mk
«Mr basse in kai Schublaade»: Das Sujet der Basler Fasnacht passt sprichwörtlich zum ersten Cortège-Tag. Nach Jahren guten Wetters vermieste Petrus den Auftakt zu den «drey scheenschte Dääg». Die rund 12000 aktiven Fasnächtler der Basler Fasnacht konnten die Fasnacht am Morgestraich zwar noch trocken beginnen, am Cortège setzte bei Kälte und Wind der Regen ein. 473 Fasnachts-Einheiten hatten beim Comité ihre Teilnahme am Cortège angemeldet. Das sind Cliquen, Wagen, Guggenmusiken und andere Formationen, die 160 Sujets ausspielen.
Gute Stimmung, aber weniger Besucher
Der Stimmung tat der Regen keinen Abbruch, wie die vorfreudigen Gesichter der Aktiven zeigten. Die Guggemuusig «Chaote» spielte vor dem Einstehen ein Ständchen unter dem Dach des Hotels Basilisk und liess dabei so viel Rauchpetarden ab, als ob sie das miese Wetter vertreiben wollte.
Und auch hinter dem Hotel Balade im Kleinbasel begannen die ersten Waggis noch ohne Larve mit den einstehenden Cliquen zu intrigieren. «Di Rägelpellerine gseht schigg us du Meitli», rief der Waggis vom Wagen. «Wenni e Dach hätt wie du würdi au dumm Blööge», gab der Tambour zurück. Ein freundliches Lächeln beiderseits, keine Spur von Gehässigkeit. Die Freude des Fasnachtsstarts überwog.
Auswirkungen hatte das schlechte Wetterverhältnis allerdings auf die Anzahl der Schaulustigen. Die Mittlere Brücke war eher spärlich gesäumt im Vergleich zum letzten Jahr, als kaum ein Durchkommen war auf dem Trottoir.
Durchnässte Zeedel und langsame Cliquen
Die Wagen-Cliquen zeigten Erbarmen mit den im Regen stehenden Zuschauer und beschränkten das Bewerfen mit Räppli auf ein Minimum. Dafür flogen umso mehr Orangen und Süssigkeiten. Leckereien haben die Wagen-Waggis bekanntlich genügend dabei.
Wenig zur Geltung kamen die Kostüme der Cliquen, die unter den Regenpellerinen versteckt blieben. Sandy Kohler, die am Checkpoint für das Fasnachts-Comité die druchgehenden Cliquen registrierte, stellte ein langsameres Tempo fest: «Die Abstände zwischen den Cliquen sind in diesem Jahr grösser. Wegen dem Regen machen die einen oder anderen wohl ein wenig länger Pause.»
Die ausgespielten Sujets lebten von der Ausstrahlung der künstlerisch gestalteten Laternen. Beliebte Sujets sind die Diskussion um die Frauenquote und die gescheiterte Kantonsfusion der beiden Basler Halbkantone. Bei den jungen Garden dominiert das Thema rund ums eigene Spiegelbild – dem Selfie-Wahn, wie es die Junge Garde der Marktplatz-Clique ausspielt. Leicht geknickt pries der Vortrab der Cliquen den Zuschauer die Zeedel mit der Fasnachtspoesie an. Diese waren jedoch so durchnässt, dass kaum einer zugriff.