St. Galler Regierungspräsident Fredy Fässler«Es sah bedrohlich aus, man konnte nicht sagen, ob ich überleben werde»
In den Herbstferien vergangenen Jahres stürzte der St. Galler Regierungsratspräsident Fredy Fässler. Er erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Der Politiker spricht nun in einem Interview über das Geschehene.

- von
- Yasmin Rosner
Darum gehts
Fredy Fässler zog sich im Oktober 2022 ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zu.
Seit kurzem ist er dank fortgeschrittener Genesung wieder im Amt.
Erstmals spricht er über seinen Unfall und den Weg zurück.
Es geschah am 6. Oktober 2022, er habe sich am Nachmittag hingelegt, wollte eine halbe Stunde später wieder aufstehen – dann kann sich Fredy Fässler an nichts mehr erinnern. Erst fünf Wochen später habe die Erinnerung wieder eingesetzt, sagt der St. Galler Regierungspräsident nun im «Blick» über seinen Unfall, der ihn Monate ausser Gefecht setzte. Erst seit Anfang Mai ist er wieder im Amt.
Was genau geschehen ist, wisse er nicht. «Die Ärzte im Notfall sagten, es gäbe eigentlich nur eine Erklärung: Ich müsse ohnmächtig geworden und mit voller Kraft auf den Hinterkopf gefallen sein. Dabei erlitt ich einen Schädelbruch.» Warum er in Ohnmacht gefallen sei, wisse man aber noch nicht. «Ich wurde auf alles, was infrage kommen könnte, getestet – gefunden haben die Ärzte nichts.» Es würde ihn beruhigen, wenn er die Ursache wüsste. Derzeit würde noch abgeklärt, ob es sich allenfalls auch um eine seltene Erbkrankheit handeln könnte. «Da laufen noch Tests», so Fässler im «Blick» weiter.
Es war seine Frau, die ihn gefunden habe. Sie habe es im Nebenzimmer «tschädärä» gehört. «Dann sah sie mich am Boden liegen. Ich röchelte, aus dem linken Ohr spritzte Blut. Es sah sehr bedrohlich aus.» Im Spital habe man «nicht sagen können, ob ich überleben werde».
Rücktritt im nächsten Jahr
Nach langer Reha und schrittweiser Rückkehr in die Politik gehe es ihm heute wieder gut. Er fühle sich inzwischen auch wieder beim Treppensteigen und Gehen sicher. «Einzig auf dem linken Ohr habe ich noch eine Hörstörung.»
Als Fredy Fässler Anfang Mai wieder das Regierungspräsidium übernommen hatte, informierte er auch, dass er bei den Erneuerungswahlen 2024 nicht mehr antreten werde. Grund dafür sei laut einer Medienmitteilung einerseits, dass Fässler im kommenden Jahr 65 Jahre alt sein werde, und «andererseits sind auch Überlegungen zur eigenen Gesundheit ausschlaggebend gewesen für den Entscheid».
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