Piraten in SomaliaRekord- Lösegeld für Supertanker erbeutet
Somalische Piraten bekommen 9,5 Millionen Dollar für die Freilassung eines südkoreanischen Supertankers. Dies ist der höchste je gezahlte Betrag.
Ursprünglich hatten die Entführer mehr als das Doppelte für die Anfang April im Indischen Ozean gekaperte «Samho Dream» gefordert. Nun müssen sie sich mit 9,5 Millionen Dollar begnügen. Dies ist trotzdem ein Rekord-Lösegeld, wie ein Sprecher der afrikanischen Seefahrtsbekommen-Organisation SAP am Samstag berichtete.
Das Schiff war auf dem Weg vom Irak in die USA gewesen und mit Erdöl im Wert von 170 Millionen Dollar beladen. Piraten hatten die 24-köpfige Besatzung als Geisel genommen.
Zweites Schiff wieder frei
Auch ein Ende Juni vor der Küste Somalias entführter Frachter mit 19 chinesischen Matrosen an Bord ist wieder frei. Die unter der Flagge Singapurs fahrende «Golden Blessing» und die Besatzungsmitglieder seien gerettet worden, teilte das chinesische Transportministerium in Peking mit.
Das Schiff befinde sich in sicheren Gewässern und werde von der chinesischen Marine eskortiert. Nähere Angaben zur Befreiung des Frachters machte das Ministerium nicht. Die «Golden Blessing» war vor mehr als vier Monaten auf dem Weg von Saudi-Arabien nach Indien im Golf von Aden rund hundert Kilometer vor der Küste Somalias von Piraten entführt worden.
Piraterie lohnt sich
Somalische Piraten erbeuten jährlich mehrere Millionen Dollar an Lösegeld für im Golf von Aden und dem Indischen Ozean entführte Handelsschiffe. Der fast 20 Jahren tobende Bürgerkrieg und die damit einhergehende Verarmung und Militarisierung Somalias haben den Angriffen den Nährboden bereitet.
Internationale Versuche, durch eine erhöhte Militärpräsenz in der Region für mehr Sicherheit auf den Seehandelsrouten zu sorgen, blieben bislang ohne durchschlagenden Erfolg.
(sda)