Rennie: «Bis 16 hörte ich Jimi Hendrix oder The Doors»
Nächste Woche erscheint mit «Affatanz» das dritte Album von Sektion Kuchikäschtli. 20 Minuten traf Rennie und Claud und sprach mit ihnen über Hippies, Klischees und Affentänze.
Euer letztes Album war unwahrscheinlich erfolgreich und holte sogar Gold. Werdet ihr das mit «Affatanz» wiederholen können?
Claud: Nein, wohl eher nicht. Das letzte Mal haben wir über ein Jahr getourt. Und das fehlt uns dieses Mal komplett.
Ihr gebt gar keine Konzerte zum neuen Album?
Claud: Nein, nur eine kleine Release-Party, aber LiveShows gibts keine. In einem Monat ist Rennie ohnehin weg, da lohnt sich der Aufwand für eine Tournee nicht.
Was heisst, du bist weg, Rennie? Machst du eine Pause oder ist Schluss mit Rap?
Rennie: Ich gehe für 14 Monate ins Ausland und leiste Freiwilligenarbeit. Da werde ich kaum Zeit für Rap haben.
Claud: Aber du findest sicher irgendein Studio in Saint Vincent (lacht)!
In deinen Texten spielst du oft auf die Sixties und die Hippieszene an. Siehst du dich als Hippie?
Rennie: Nein. Aber meine Identitätssuche war eine andere als bei den Homies heute, die Bushido hören. Ich wurde nicht mit Rap gross, bis 16 hörte ich Jimi Hendrix oder The Doors. Aber ein Hippie bin ich nicht – auch kein Pazifist.
Also gehts nur ums Klischee.
Rennie: Nicht nur. Aber es macht Spass, damit zu spielen. Denn wir gelten ja als Blüemli-Rapper und die anderen als Strassenrapper. Die Vorurteile bediene ich gerne.
Und wie seht ihr die momentane Schweizer Rapszene?
Rennie: (Lacht) Na ja, sie ist schon ein bisschen ein Affatanz.
Niklaus Riegg