China: Repression gegen tibetische Mönche

Aktualisiert

ChinaRepression gegen tibetische Mönche

Vier Wochen nach der Selbstverbrennung eines Mönches ist es zu neuen Zwischenfällen bei einem tibetischen Kloster gekommen. Jetzt will China die Mönche gewaltsam «umerziehen».

Chinesische Sicherheitskräfte haben das Kloster Kirti in Südwestchina nach Zusammenstössen abgeriegelt, berichteten exiltibetische Quellen und Aktionsgruppen am Mittwoch.

Mehr als 2000 buddhistische Mönche seien von der Aussenwelt abgeschnitten. Von der «Repressionswelle» seien auch umliegende Dörfer in der tibetisch besiedelten Region Ngaba in der Provinz Sichuan betroffen.

Chinesische Sicherheitskräfte hätten am Dienstag versucht, in das Kloster einzudringen, um Mönche zwischen 18 und 40 Jahren zur «patriotischen Umerziehung» abzuholen. Das Vorhaben sei vorher durch Gerüchte bekannt geworden, so dass ihnen eine Menschenmenge den Zugang blockiert habe.

Militärgewalt gegen Zivilisten

Soldaten hätten auf die Gruppe eingeprügelt und Hunde auf sie losgelassen. Es habe «ernste Verletzungen» gegeben, berichtete die International Campaign for Tibet (ICT) unter Berufung auf heute im Exil lebende Mönche aus Kirti.

Schon im März hatte es Zusammenstösse gegeben, als es nach der Selbstverbrennung des Mönches aus Kirti am 16. März zu Unruhen gekommen war. Nach Angaben exiltibetischer Menschenrechtsgruppen sollen in Ngaba diesen Monat mindestens 33 Mönche festgenommen worden sein.

Nur elf seien wieder auf freien Fuss gesetzt worden. Die Lage in Ngaba ist seit dem Volksaufstand in Lhasa und in vielen anderen tibetischen Gebieten im März 2008 angespannt.

(sda)

China dementiert Abriegelung von tibetischem Kloster

Die chinesische Polizei hat nach Angaben von Aktivisten das tibetische Kloster Kirti in der Provinz Sichuan abgeriegelt und verbietet den dort lebenden 2.500 Mönchen das Gebäude zu verlassen. Beim Versuch der Polizei, einige der Mönche zu verhaften, sei es außerdem zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Beamten und der Bevölkerung der Stadt Aba gekommen, in der das Kloster liegt, berichtete ein Mönch, der von Kirti aus ins Exil nach Dharamsala in Indien gegangen war.

Das Informationsbüro der Kommunistischen Partei von Aba wies die Vorwürfe zurück. Es habe keine Auseinandersetzungen gegeben, die Polizei komme auch nur bei ihren üblichen Patrouillen am Kloster vorbei, hieß es.

Erst im vergangenen Monat hatte sich ein Mönch in dem Kloster aus Protest gegen die Politik der Regierung in Peking selbst angezündet. Vor drei Jahren war ein Aufstand der Tibeter von China mit Waffengewalt niedergeschlagen worden.

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