Stadt BernReto Nause kandidiert fürs Berner Stadtpräsidium
Nun will auch das letzte Gemeinderatsmitglied Stadtpräsident werden. Reto Nause ist bereits der sechste Stapi-Kandidat für die Wahl im November.
Der Stadtberner CVP-Gemeinderat Reto Nause kandidiert bei den Wahlen im Herbst für das Amt des Stadtpräsidenten. Nauses Ankündigung kommt nicht unerwartet, haben auch die übrigen Gemeinderatsmitglieder bereits entsprechende Ambitionen angemeldet.
Der Kampf um die Nachfolge von SP-Stadtpräsident Alexander Tschäppät wird – soviel kann man heute schon sagen – kaum im ersten Wahlgang entschieden. Nebst allen zur Wiederwahl antretenden Gemeinderätinnen und Gemeinderäten schicken die Bündnisse und Parteien teilweise ganze Auswahlsendungen ins «Stapi«-Rennen.
Mitte-Bündnis mit Nause
Das rechte Wahlbündnis sei zerbrochen, das linke beinahe, sagte BDP-Grossrätin Vania Kohli vom Mitte-Bündnis am Montag vor den Medien in Bern. Ins Auge stechen würden vorab die Querelen rechts und links der Mitte. Ausdruck dieser Zersplitterung sei die Kandidatenflut fürs Stadtpräsidium. «Allenthalben konkurrenzieren sich die sogenannten Bündnispartner gleich mehrfach gegenseitig», betonte Kohli. Das Mitte-Bündnis mit CVP, BDP, GLP und EVP habe sich demgegenüber auf eine einzige Stadtpräsidiumskandidatur mit dem amtierenden Vizestadtpräsident Reto Nause geeinigt.
Für das Mitte-Bündnis gelte das Motto «eine Allianz – eine Stapi-Kandidatur», sagte Nause. Ausserdem sei es «sicher ein Plus, wenn man nicht aus dem Stand das Amt des Stadtpräsidenten anstrebt, sondern die Funktionsweise der Stadtregierung kennt».
Seit vier Jahren Vize-Stapi
Nause gehört der Berner Stadtregierung seit acht Jahren an und steht der Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie vor. Seit vier Jahren ist er Vizestadtpräsident. Die Breite der Themenfelder, die ihn bisher beschäftigten, kämen ihm sicher als Stadtpräsident zu Gute, führte Nause aus.
Für das Stadtpräsidium kandidieren vom Rot Grün Mitte-Bündnis die beiden amtierenden Gemeinderätinnen Ursula Wyss (SP) und Franziska Teuscher (Grünes Bündnis) sowie alt Nationalrat Alec von Graffenried (GFL).
Für die Freisinnigen tritt Gemeinderat Alexandre Schmidt an. Die SVP, die allein zu den Wahlen antritt, will ebenfalls drei Kandidaturen für die Tschäppät-Nachfolge stellen, und zwar Nationalrat Erich Hess, Parteipräsident Rudolf Friedli und Stadtrat Daniel Lehmann. Definitiv entscheidet die Parteiversammlung Ende August.
(sda)