Rice schmettert Kritik von Ex-Sprecher ab
US-Aussenministerin Condoleezza Rice hat Vorwürfe des ehemaligen Sprechers von US-Präsident George W. Bush zurückgewiesen, wonach Washington die Öffentlichkeit vor dem Irak- Krieg im Frühjahr 2003 bewusst irregeführt habe.
Bush habe die Gründe für den Waffengang «sehr klar» gemacht, sagte Rice am Donnerstag am Rande der Irak-Konferenz in Stockholm. Sie verwies darauf, dass der damalige irakische Machthaber Saddam Hussein sich über Resolutionen der UNO hinwegsetzte.
Selbst wenn sich herausgestellt habe, dass er nicht über Massenvernichtungsmittel verfügte, sei die US-Regierung damals mit ihrer Meinung «nicht allein» auf der Welt gewesen, dass er sie früher benutzt habe und immer noch besitze.
Der frühere Präsidentensprecher Scott McClellan bekräftigte unterdessen seine Kritik. Im Fernsehsender NBC warf er Rice vor, als damalige Sicherheitsberaterin zu unkritisch gegenüber Bush gewesen zu sein. Zu oft habe sie sich seinen Ansichten angepasst, statt diese in Frage zu stellen.
In seinem in der kommenden Woche erscheinenden Buch «What Happened», aus dem US-Medien am Mittwoch vorab zitierten, bezichtigt McClellan Bush und seine engsten Mitarbeiter im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg der wissentlichen «Manipulation der öffentlichen Meinung». Selbstkritisch merkt er an, dass er als Präsidentensprecher damals Dinge gesagt habe, die «schwer fehlgeleitet» waren.
(sda)