Riesige «Löcher» auf der Sonne entdeckt – was heisst das für unseren Planeten?

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Auswirkungen auf MagnetfeldRiesige «Löcher» auf der Sonne entdeckt – was heisst das für unseren Planeten?

In der letzten Woche haben Forschende der Nasa gleich zwei sogenannte koronale Löcher auf der Sonnenoberfläche beobachtet. Sie setzen Winde mit einer Geschwindigkeit von 2,9 Millionen Kilometer pro Stunde frei, die auf die Erde zusteuern.

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Das Bild, am 29. März 2023 veröffentlicht, zeigt eines der beiden koronalen Löcher auf der Sonne. 

Das Bild, am 29. März 2023 veröffentlicht, zeigt eines der beiden koronalen Löcher auf der Sonne. 

spaceweather.com
Das Loch ist 20-mal grösser als die Erde.

Das Loch ist 20-mal grösser als die Erde.

NASA, Solar Dynamics Observatory
In der vergangenen Woche hatten Forschende der Nasa ein erstes Loch beobachtet. Es setzte Sonnenwinde frei, die bis in den südlichen US-Staat Arizona atemberaubende Polarlichter auslösten.

In der vergangenen Woche hatten Forschende der Nasa ein erstes Loch beobachtet. Es setzte Sonnenwinde frei, die bis in den südlichen US-Staat Arizona atemberaubende Polarlichter auslösten.

NASA, Solar Dynamics Observatory

Darum gehts

  • Auf der Sonne werden seit mehreren Tagen koronale Löcher beobachtet.

  • Ein am Mittwoch entdecktes Loch setzt Sonnenwinde mit einer Geschwindigkeit von 2,9 Millionen Kilometer pro Stunde frei.

  • Die Winde in Richtung Erde werden ungefähr für Freitag auf unserem Planeten erwartet. 

Auf der Sonnenoberfläche hat sich ein gewaltiges «Loch» gebildet, das 20-mal grösser ist als die Erde. Dieses sogenannte koronale Loch setzt Sonnenwinde mit einer Geschwindigkeit von 2,9 Millionen Kilometer pro Stunde frei. Die Winde in Richtung Erde werden ungefähr für Freitag auf unserem Planeten erwartet. 

Forschende des Solar Dynamics Observatory der Nasa beobachten die Situation ganz genau, denn die Sonnenwinde wirken sich auf das Magnetfeld der Erde und auf Satelliten aus, was wiederum Auswirkungen auf das Internet, die Mobilfunknetze und das GPS haben könnte.

In den meisten Fällen sind Sonnenwinde harmlos

Das neu entdeckte Loch ist eines von zwei riesigen koronalen Löchern, die in den letzten Wochen zu sehen waren. Das erste war 30-mal so gross wie die Erde und wurde am 23. März beobachtet. Es setzte Sonnenwinde frei, die bis in den südlichen US-Staat Arizona atemberaubende Polarlichter auslösten.

Koronale Löcher sind Bereiche der Sonnenkorona und eine häufige und harmlose Erscheinung auf der Sonne. «Es sind offene Magnetfelder, aus denen schnelle Sonnenwinde entstehen», heisst es auf der Website der Nasa. Normalerweise verursachen die Sonnenwinde natürliche Lichtspiele am Himmel. Stark genug können sie aber auch Satelliten im Weltraum, Stromnetze und GPS-Navigationssysteme stören.

Daniel Verscharen, Professor für Weltraum- und Klimaphysik am University College London, bezeichnete gegenüber «Business Insider» die Lage des Lochs als «sehr interessant», da diese meist in der Nähe des Sonnenäquators auftreten. «Ich würde erwarten, dass einige schnelle Winde von diesem koronalen Loch gegen Freitagabend bis Samstagmorgen dieser Woche auf die Erde treffen.» 

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Erstmals Anfang der 70er-Jahre beobachtet

Koronale Löcher wurden erstmals Anfang der 1970er-Jahre von der Nasa-Raumsonde Skylab entdeckt, aber Forschende sind sich immer noch nicht ganz sicher, was die Ursachen für ihre Entstehung sind.

Laut Wikipedia können sie zu jeder Zeit des Sonnenzyklus auftreten – der Zyklus, den das Magnetfeld der Sonne etwa alle elf Jahre durchläuft – , aber sie treten am häufigsten in der abnehmenden Phase des Zyklus auf. Der aktuelle Sonnenzyklus begann im Jahr 2019 und wird voraussichtlich bis etwa 2030 andauern. 

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