Leistungszentrum in WilRLZO-Präsident erleichtert über Anklage gegen ehemaligen Cheftrainer
Die Staatsanwaltschaft St. Gallen hat gegen den Cheftrainer der Kunstturnerinnen des RLZ Ostschweiz Anklage erhoben.
- von
- Lea Gnos
Darum gehts
Die Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen eröffnete eine Strafuntersuchung gegen den ehemaligen Cheftrainer der Kunstturnerinnen des Regionalen Leistungszentrums Ostschweiz (RLZO).
Er soll eine damals 17-Jährige sexuell missbraucht haben.
Es geht um Vorfälle in der Wohnung des Beschuldigten.
Am Montag gab die Staatsanwaltschaft St. Gallen bekannt: Gegen den ehemaligen Cheftrainer der Kunstturnerinnen des Regionalen Leistungszentrums Ostschweiz (RLZO) in Wil wurde Anklage erhoben. Er soll eine minderjährige Turnerin sexuell missbraucht haben.
Für das Sportzentrum sei die Anklage eine Erleichterung, wie der Vorstands-Präsident Alex Brochier zum «St. Galler Tagblatt» sagt: «Wir sind echt froh, dass die lange Phase der Ungewissheit, die gut für niemanden war, vorbei ist und ein Urteil gefällt wird.» Das RLZO unterstütze die lückenlose Aufklärung der Vorfälle in der Vergangenheit, sagt Brochier. Die Vorfälle seien «traurig für den ganzen Turnsport» und hätten das Vertrauen erschüttert.»
Der heute 42-jährige ungarische Cheftrainer der Ostschweizer Nachwuchskunstturnerinnen wurde am 13. August verhaftet und in Untersuchungshaft genommen. Mittlerweile wurde er gegen Kaution entlassen. Das geht aus einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft St. Gallen hervor.
Es gehe um Vorfälle an einem Tag Ende Mai oder Anfang Juni 2018 in der Wohnung des Beschuldigten. Er soll einer damals 17-jährigen Turnerin bei sich Zuhause Alkohol gegeben und sie mehrfach sexuell missbraucht haben. Die junge Frau soll laut der Zeitung den Sport in Folge der Vorfälle aufgegeben haben.
Arbeitsverhältnis der Ehefrau beendet
Das Leistungszentrum hat 2019 den gesamten Vorstand neu besetzt. Auch gäbe es ein Vertrauensteam für die Athletinnen und Athleten, wie es in einer Mitteilung des RLZO heisst. Für die Mitglieder sei zudem ein Verhaltensworkshop abgehalten worden.
Dabei seien unter anderem Regeln des Zusammenseins erarbeitet und kommuniziert worden, auch seien die Fragen der richtigen Kleidung, des Verhaltens im Umkleideraum und im Trainingslager sowie des privaten Umgangs erörtert worden. Die Ehefrau des Beschuldigten war bis vor kurzem als Assistenztrainerin im Verein tätig. Ihr Anstellungsverhältnis sei per April 2021 beendet worden, schreibt das St. Galler Tagblatt.
Die Staatsanwaltschaft beantragt gegen den Beschuldigten beim Kreisgericht Wil eine Freiheitsstrafe von 30 Monaten. Ferner wird gegen ihn eine zehnjährige Landesverweisung beantragt sowie ein lebenslanges Verbot betreffend Tätigkeiten, die einen regelmässigen Kontakt zu Minderjährigen umfassen. Der Beschuldigte bestreitet sämtliche Vorwürfe. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
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