Cebit 2014: Robo-Stripper und sprechende Häuser

Aktualisiert

Cebit 2014Robo-Stripper und sprechende Häuser

3500 Aussteller aus 70 Nationen präsentieren derzeit Neuheiten, Innovationen und allerlei Kurioses in Hannover: Diese Woche findet dort die grösste Computermesse der Welt statt.

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Sicherheit und Big Data, also die Verarbeitung von grossen Datenmengen, sind zentrale Themen an der diesjährigen Cebit in Hannover. 2014 ist die Messe erstmals nur für ein Fachpublikum geöffnet.

3500 Aussteller präsentieren auf dem Messegelände ihre Produkte und Dienstleistungen, darunter viele spannende und wie immer einige skurrile Neuheiten.

Eiskaltes Händchen

Auch an der diesjährigen Ausgabe der Cebit sind Roboter jeglicher Couleur in den Hallen vertreten. Bereits an der Eröffnung der Messe schüttelten die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der britische Premier David Cameron eine bionische Handprothese. Mit der künstlichen Hand können selbst feinste Bewegungen ausgeführt und so zum Beispiel ein Smartphone gesteuert werden.

Roboy heisst der kleine Star, der die Besucher gleich scharenweise in seinen Bann zieht. Statt ein Hirn besitzt der kleine Roboter einen Chip, ist 35 Kilogramm schwer und 1,5 Meter gross. Gebaut wurde er in der Schweiz im Labor für Künstliche Intelligenz der Universität Zürich.

Ebenfalls aus einem Labor stammt der Roboter namens Charlie. Entwickelt wurde er vom deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DSKI). Die Maschine ist einem Affen nachempfunden, hat eine flexible Wirbelsäule und Sensoren an den Füssen. Auf zwei Beinen laufen kann Charlie aber noch nicht. Dereinst soll der künstliche Affe einmal fremde Planeten erkunden.

Robo-Stripper

Eher ungewöhnliche Roboter tanzen am Stand des deutschen Softwareherstellers Tobit. Blinkende Köpfe, bunte Lichteffekte, verschalte Brüste: Willkommen in der Welt der Pole-Dance-Bots. Die weissen, lebensgrossen Roboter mauserten sich schnell zur Attraktion in den Messehallen. Zusammengebaut wurden die Roboter aus alten Autoteilen. Gesteuert werden sie per App. Der passende DJ-Bot liefert am Stand des Softwareherstellers die Musik.

Schöpfer der Roboter ist der britische Künstler Giles Walker. Die Pole-Dance-Roboter können auch gemietet werden. Mit umgerechnet rund 3500 Franken ist das doch etwas ruckelige Tänzchen aber nicht gerade günstig.

Der Softwarehersteller Tobit lässt an der Cebit die Puppen tanzen. (Video: Youtube.com/RuptlyTV)

Wenn Haus und Küche reden lernen

Dialog statt Monolog: Die sprechende Küche des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz denkt beim Backen, Braten und Kochen mit. Wer die Schürze umhat, sagt zum Beispiel einfach: «Heute Abend habe ich Lust auf Braten» und schon sucht die dazugehörige App Kochbot das Rezept heraus. Eine Computerstimme liest dann Schritt für Schritt die Anleitung vor, sodass der Hobbykoch nicht mit fettigen Fingern auf dem Display herumtippen muss.

Je nachdem, wie vernetzt der Haushalt ist, kann Kochbot auch Küchengeräte steuern und Garzeiten überwachen. Ist der Braten dann geglückt, speichert die App das Rezept auf Wunsch als Favorit ab. Wer einfallslos ist, kann sich von dem Programm auch ein Zufallsmenü empfehlen lassen.

Besonders gut würde der Kochbot in das Haus, das aufs Wort gehorcht, passen. Die Firma Semvox zeigt in Hannover ein System zur Sprachsteuerung im vernetzten Haus. Ist es zu kalt oder zu dunkel, genügt es, einen entsprechenden Wunsch auszusprechen, und schon fährt die Heizung hoch oder das Licht wird eingeschaltet.

In die Luft schreiben

Nach der Luftgitarre kommt der Luftstift: Das Karlsruher Institut für Technologie stellt eine Technik vor, mit der man ohne Tastatur schreiben kann. Möglich macht dies das Armband namens Airwriting. Das Gadget erkennt, wenn der Nutzer Grossbuchstaben in die Luft zeichnet und setzt diese in Wörter um, die drahtlos an einen Computer gesendet werden.

Dabei kann das Plastikschmuckstück dauerhaft getragen werden — wenn der Besitzer gerade den Abwasch macht oder wild gestikuliert, erkennt Airwriting, dass es sich nicht um Schreibbewegungen handelt.

Hammerhart geht es am Stand von Bull Products zu: Die Firma zeigt eine Schutzfolie für Handydisplays. Die dünne Plastikschicht soll die empfindlichen Bildschirme nicht nur vor Schmutz und Kratzern schützen, sondern — so das Versprechen — «selbst Schläge mit einem Hammer absorbieren».

Weil die Vögel es nicht von den Dächern zwitschern

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