Rücktritt wegen Debakel bei Pensionskasse

Aktualisiert

Rücktritt wegen Debakel bei Pensionskasse

Der Finanzverwalter des Kantons Basel-Stadt, Urs Müller, tritt als Folge des Debakels bei der Pensionskasse des Basler Staatspersonals zurück.

Das Vertrauen der vorgesetzten Behörden sei nicht mehr gegeben, heisst es zur Begründung Müllers in einer Mitteilung des Regierungsrats vom Dienstag.

Der Finanzverwalter hat per Ende April 2005 die Kündigung eingereicht. Er war seit Februar 1996 in dieser Funktion beim Kanton tätig. Müller sei nach intensiven Gesprächen zum Schluss gelangt, dass das Vertrauen der vorgesetzten Behörden und damit die Grundlage für eine weiterhin erfolgreiche Arbeit in einem derart sensiblen und schwierigen Bereich nicht mehr gegeben sei. In einem Bericht einer Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) von Ende vergangenem Jahr war die Finanzverwaltung massiv kritisiert worden. Die PUK warf der Finanzverwaltung mangelnde Professionalität sowie Unregelmässigkeiten vor. Eine Zusatzuntersuchung zum PUK-Bericht durch eine Treuhandfirma entlastete die Finanzverwaltung allerdings in Bezug auf die Unregelmässigkeiten bei kurzfristigen Anlagen. Der Pensionskasse sei aus den untersuchten Transaktionen kein wesentlicher Schaden entstanden, hiess es im Bericht der Treuhandgesellschaft.

Die Pensionskasse des Basler Staatspersonals hatte 2001 und 2002 Rekordverluste geschrieben. Der Deckungsgrad sank auf 72,1 Prozent, und es klaffte eine Deckungslücke von über 2,26 Milliarden Franken. (dapd)

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