12 Monate Gefängnis: Rumäne trickste sich durch die Schweiz

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12 Monate GefängnisRumäne trickste sich durch die Schweiz

Ein Rumäne hat sich mit einer Geldwechsel-Masche quer durch die Schweiz getrickst. Jetzt verurteilte ihn das Bezirksgericht Meilen zu einer Haftstrafe.

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Das Bezirksgericht Meilen hat einen Trickbetrüger aus Rumänien zu zwölf Monaten Gefängnis verurteilt.

Das Bezirksgericht Meilen hat einen Trickbetrüger aus Rumänien zu zwölf Monaten Gefängnis verurteilt.

Sein Trick war relativ simpel, aber effektiv. Die Masche des heute 30-jährigen Rumänen: Er wolle Geld wechseln, sagte er jeweils zu den Angestellten, zum Beispiel in einer Bank. Als er Franken zurückbekommt, gibt er sich nicht zufrieden und behauptet, er hätte die Euro in kleineren Scheinen gewollt. Er gibt das Geld zurück - nicht aber ohne einen beträchtlichen Teil des ausgehändigten Geldes zu behalten.

Zwischen August 2012 und Januar 2014 erbeutete der Arbeitslose mit diesem Trick rund 5000 Franken. Opfer waren Banken, SBB-Schalter in Zürich und Bern, Tankstellenshops und Kioske in Martigny VS, Echallens VD und Romanshorn. Auch das Casino in St. Moritz wurde so hinters Licht geführt, wie die« Zürichsee-Zeitung» am Donnerstagmorgen schreibt.

Der Richter sprach an der gestrigen Verhandlung am Bezirksgericht Meilen von einer «wahren Tour de Suisse». Der Beschuldigte habe an allen «möglichen und unmöglichen Orten» delinquiert. Der Rumäne sagte vor Gericht, dass er auf einer Durchreise in der Schweiz gewesen sei. Er habe sechs Kinder und zu der Zeit familiäre Problem gehabt. Immer wieder bat der Trickbetrüger das Gericht um Verzeihung und hatte dabei Tränen in den Augen. Er versprach auch, so etwas nie wieder zu tun.

Mutige SBB-Angestellte bemerkte den Trick

Seit Januar 2014 sitzt er bereits im Gefängnis, denn nicht alle fielen auf den Trick rein. In Bern zählte eine SBB-Angestellte das Rückgeld und bemerkte die fehlenden Noten. Sie entriss dem Mann das Portemonnaie samt dem dahinter versteckten Geld. Daraufhin wurde er verhaftet.

Der Rumäne hat sich nicht nur wegen mehrfachen Diebstahls zu verantworten, sondern auch wegen Hausfriedensbruchs. Zusammen mit seiner Frau und einem Mittäter öffnete er im Januar den Schlüsseltresor eines Hotels in Chur und bezog ein Zimmer. Als sie das Hotel am nächsten Morgen verliessen, packten sie auch gleich den Fernseher, das Radio und Bettwäsche ein.

Haft, Busse und Ausschaffung

Im abgekürzten Verfahren verurteilte ihn das Gericht nun zu einer Freiheitsstrafe von zwölf Monaten, davon sechs Monate bedingt. Durch die Untersuchungs- und Sicherheitshaft hat er die unbedingte Strafe bereits abgesessen. Er bekommt auch eine Probezeit von vier Jahren und muss eine Busse von 600 Franken bezahlen. Zusätzlich muss der Verurteilte Beiträge an die Geschädigten zahlen. Die Gerichtskosten übernimmt die Staatskasse.

Das Strafmass begründete der Richter mit der Professionalität des Diebes. «Beeindruckend ist, dass es Ihnen sogar gelungen ist, das Casino Chur auszunehmen.» Der Verurteilte wird aus der Haft entlassen und voraussichtlich nach Rumänien ausgeschafft.

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