«Nur Ja heisst Ja»Rund 1000 Personen demonstrieren in Zürich für Neudefinition von Vergewaltigung
Die Demonstrierenden fordern die die Verankerung von «Nur Ja heisst Ja» im Gesetz. In der Sommersession debattiert der Ständerat über die Neudefinition von Vergewaltigung.
- von
- Reto Bollmann
Am Samstag fand in Zürich eine bewilligte Demonstration statt. Die Organisatorinnen und Organisatoren forderten dabei eine Änderung des Sexualstrafrechts. Ihr Ziel ist es, dass der Ständerat in der anstehenden Sommersession Vergewaltigung nach dem Grundsatz «Nur Ja heisst Ja» neu definiert.
In einer Medienmitteilung der SP Frauen Schweiz heisst es, die Demonstrierenden hätten «ihre Unzufriedenheit mit der anhaltenden Tatenlosigkeit der Politik bei der Bekämpfung von Gewalt» zum Ausdruck gebracht. «430'000 Frauen wurden in der Schweiz schon vergewaltigt. Alarmstufe Rot ist schon längst überschritten und die Politik drückt sich vor ihrer Verantwortung. Das muss sich ändern», so Tamara Funiciello, Nationalrätin SP und Co-Präsidentin der SP Frauen Schweiz.
«Nur Ja heisst Ja»
«Es ist unsere Aufgabe und Verpflichtung, die sexuelle Selbstbestimmung und körperliche Integrität einer jeden Person zu schützen, und das geht nur mit einer Neudefinition von Vergewaltigung nach dem Grundsatz ‹Nur Ja heisst Ja›», betonte Funiciello. Mit der «unklaren und unbefriedigenden» «Nein heisst Nein»-Lösung des Ständerats werde man sich nicht zufriedengeben, so Funiciello weiter.
Die rund tausend Demonstrantinnen und Demonstranten versammelten sich zunächst auf dem Zürcher Ni-Una-Menos-Platz (ehem. Helvetiaplatz), bevor sie begleitet von Musik und Parolen skandierend durch die Innenstadt zogen. Danach versammelten sich die Teilnehmenden wieder zur Schlusskundgebung mit Reden, Musik und Performances.
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