IS-Terroristen: Rund 3000 Europäer kämpfen im Dschihad

Aktualisiert

IS-TerroristenRund 3000 Europäer kämpfen im Dschihad

Die Zahl der jungen Männer aus Europa, die sich den Islamisten in Syrien und im Irak anschliessen, wird immer grösser. Die Rückkehrer stellen ein Gefahrenpotenzial dar.

Rund 3000 Europäer haben sich nach EU-Schätzungen dem Kampf von muslimischen Extremisten im Irak und in Syrien angeschlossen. Ihre Zahl sei binnen Monaten von 2000 auf 3000 angestiegen, sagte der EU-Antiterrorbeauftragte Gilles de Kerchove am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.

«Nach meiner Einschätzung sind es rund 3000», sagte der EU-Fachmann. «Der Strom ist nicht ausgetrocknet.» Die Ausrufung eines Kalifats durch den Islamischen Staat habe womöglich Wirkung erzielt.»

20 bis 30 Prozent kehren wieder in ihre Heimat zurück

Die meisten ausländischen Kämpfer in den Reihen der Extremisten kämen aus Frankreich, Grossbritannien, Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Schweden und Dänemark, einige auch aus Spanien, Italien, Irland und Österreich.

20 bis 30 Prozent der Extremisten seien von dort wieder in ihre Herkunftsländer zurückgekehrt, schätzt de Kerchove. Einige führten ein normales Leben, einige litten unter den Folgen ihrer Erfahrungen, andere hätten sich weiter radikalisiert und stellten eine Bedrohung dar. Für die EU-Mitgliedsstaaten sei es eine schwierige Aufgabe, herauszufinden, wie gefährlich sie seien und entsprechend zu reagieren.

Angst vor Terror-Angriffen in Europa

In der EU gibt es grosse Sorgen, dass von hunderten Bürgerkriegskämpfern aus Europa einige noch weiter radikalisiert und kampferprobt zurückkehren und Anschläge verüben. Die Befürchtungen wurden durch den Anschlag eines jungen Franzosen auf das jüdische Museum Ende Mai in Brüssel mit vier Toten bestärkt. Der mutmassliche Täter hatte sich in Syrien einer dschihadistischen Gruppe angeschlossen.

Anfang Juli vereinbarten Deutschland und weitere europäische Staaten einen Aktionsplan gegen die Bedrohung durch zurückkehrende Dschihadisten. Der Belgier de Kerchove ist seit sieben Jahren EU-Antiterrorbeauftragter. (sda)

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