38'000 Soldaten: Russland startet in der Arktis grosse Manöver

Aktualisiert

38'000 SoldatenRussland startet in der Arktis grosse Manöver

Der russische Präsident Wladimir Putin hat Manöver mit 38'000 Soldaten und über 50 Schiffen befohlen. Damit will er die Bereitschaft seiner Nordmeerflotte überprüfen.

Ein russisches Kriegsschiff. In der Arktis startet derzeit ein grosses Manöver mit über 50 Schiffen.

Ein russisches Kriegsschiff. In der Arktis startet derzeit ein grosses Manöver mit über 50 Schiffen.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat eine Überprüfung der Gefechtsbereitschaft von Streitkräften im westlichen Wehrbezirk sowie bei der Nordflotte und den Luftlandetruppen angeordnet. Insgesamt sind 38'000 Soldaten, über 40 Schiffe, etwa 15 U-Boote und 110 Flugzeuge betroffen.

Die Anweisung des Oberbefehlshabers Putin sei um 08.00 Uhr Moskauer Zeit (06.00 Uhr MEZ) in Kraft getreten, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Montag nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau. Bei Manövern mit verschiedenen Übungsaufgaben werde bis zum 21. März die Kampfbereitschaft überprüft.

«Neue Herausforderungen und Bedrohungen»

Eine der Hauptaufgaben der Nordflotte sei Russlands militärischer Schutz in der Arktis, sagte Schoigu. An der russischen Nordgrenze gebe es «neue Herausforderungen und Bedrohungen».

Russland hatte mehrfach einen Ausbau seiner militärischen Präsenz in der Arktis angekündigt. Dort werden riesige Rohstoffreserven vermutet. Russland erhebt Anspruch auf einen grossen Teil dieser Ressourcen. Heimathafen der Nordflotte ist Seweromorsk nahe der Grenze zu Norwegen. Hauptquartier des westlichen Wehrbezirks ist St. Petersburg.

Auch der Westen spielt mit den Muskeln

Die NATO hatte Russland zuletzt vorgeworfen, den Westen mit grenznahen Manövern zu provozieren. Russlands Vize-Aussenminister Alexej Meschkow kritisierte jedoch die jüngsten NATO-Aktivitäten im Baltikum. «Solche Handlungen destabilisieren die Lage», sagte er.

Die US-Armee plant denn auch eine Konvoi-Fahrt von Radschützenpanzern durch die östlichen NATO-Mitgliedsstaaten. Die Fahrt über knapp 1800 Kilometer werde Teil der NATO-Übung «Atlantic Resolve» (Atlantische Entschlossenheit) sein, sagte ein Sprecher der US-Armee in Wiesbaden am Montag.

500 Mann Besatzung

Nach Übungen in Polen, Estland und Litauen würden die Militäreinheiten auf der Strasse an ihren Heimatstandort im oberpfälzischen Vilseck zurückkehren. Die US-Armee spricht von einem «road march» (Strassenmarsch).

Die Grösse des Konvois ist noch nicht bekannt. Der tschechische Verteidigungsminister Martin Stropnicky sprach im Radio von rund 500 Mann Besatzung und 100 Fahrzeugen. (sda)

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